Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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Geschlossene Antwort-<br />
Formate<br />
Halboffene Antwort-Formate<br />
109<br />
Offene Antwort-Formate<br />
Richtig-Falsch-Items Kurzantwort-Items Nacherzählungen<br />
Multiple-Choice-Items Lückentexte Zusammenfassungen<br />
Matching- bzw. Zuordnungs-<br />
Items<br />
Umordnungs-Items<br />
Korrektur-und<br />
Verbesserungsaufgaben<br />
Ergänzungen<br />
Abbildung 28: Formate von Antworten 54<br />
Da für die konkreten HV-Tests, die Grundlage dieser Arbeit sind, die Formate durch das<br />
BIFIE vorgegeben waren (Multiple-Choice-Items, Richtig-Falsch-Items, Matching- bzw.<br />
Zuordnungs-Items und offene Items) werden hier nur diese Formate genauer beschrieben und<br />
auf ihre Validität überprüft. 55<br />
3.4.5.1 Multiple-Choice-Items<br />
„MC-Items bestehen aus einem Item - Stamm, der als Frage oder zu vervollständigende<br />
Aussage formuliert sein kann, und ca. vier Antwortalternativen, wobei die korrekte<br />
Antwortalternative als Target oder Schlüsselantwort und die falschen Antwortmöglichkeiten<br />
als Distraktoren bezeichnet werden.“ (Granzer, Böhme & Köller, 2008, S. 20)<br />
Der größte Vorteil von MC-Aufgaben ist derjenige, dass die Bearbeitungszeit durch den<br />
Schüler kurz ist und dies einer kurzen Testzeit entgegen kommt, sie also sehr ökonomisch<br />
sind. Sie können auch von Schülern mit Leseschwäche besser gelöst werden, sofern die<br />
Antwortvorgaben kurz und eindeutig ausfallen. Stehen längere Antworten zur Auswahl, ist<br />
die Gefahr groß, dass einzelne Schüler sie aufgrund ihrer Lesedefizite nicht verstehen können:<br />
„Aufgrund der „Leselast“ von Mehrfachwahl-Aufgaben […] kann es einerseits zur<br />
Überlastung des Arbeitsgedächtnisses, andererseits zu Falschantworten aufgrund mangelnden<br />
Leseverstehens kommen.“ (Paschke, 2000a, S. 87)<br />
Paschke (ebd.) fordert, „MC-Aufgaben (und besonders die Distraktoren) sollten daher<br />
so knapp wie möglich sein und sprachlich schwieriger als der Hörtext selbst ausfallen.“<br />
Kritiker räumen ein, dass Schüler durch MC-Aufgaben in ihrer Beantwortung<br />
eingeschränkt seien und daher nur oberflächliches Wissen abgefragt werden könne und meist<br />
nur die globale Verstehensebene oder das Diskriminationshören erfasst werde. Häufig werden<br />
54 Nach Bremerich-Vos, Granzer & Köller, 2008, S. 20; Raab-Steiner & Benesch, 2010.<br />
55 Die Beispiele zur Veranschaulichung der Antwortformate wurden (wegen ihrer Wiederverwendung bei weiteren BIST-<br />
Testungen hier etwas abgeändert) bei der Testung für diese Arbeit oder bei anschließenden Versuchstestungen (als<br />
Vorbereitung für eine Pilotierung) verwendet und in diesem Kapitel auch kritisch betrachtet.