Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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ungelenkt“ bestätigen diese Aussage, 33mal wurde hier Schwätzen bei den Schülern<br />
festgehalten. Beobachtet werden konnte, dass die meisten Schüler beim zweiten<br />
Abspielen des Stimuli nicht mehr arbeiteten und besonders in den Pausen unruhig<br />
wurden. Nur mehr wenige Schüler benötigten die zweite Präsentation zum Beantworten<br />
der Testitems.<br />
Beachtenswert ist der Umstand, dass auch beim Verhalten während der Instruktionen<br />
die Schüler der ungelenkten Gruppe die höchsten Werte aufwiesen. Sie fragten am<br />
häufigsten beim Lehrer nach (11x) und auch die Nachfrage bei einem Mitschüler war<br />
hier am meisten zu beobachten (29x). 73% der Beobachtungsfälle dieser Gruppe fiel auf<br />
das Nachfragen bei einem Mitschüler.<br />
Den Schülern wurde erst zum Ende der Instruktionen mit dem Modellbeispiel bekannt<br />
gegeben, dass sie die Fragen nicht vor dem Hören der Stimuli lesen dürfen. Die meisten<br />
Nachfragen wurden auch hier in der ersten Hälfte der Instruktionen gestellt, nur 4mal<br />
wurde nach dem einführenden Hörbeispiel gefragt. Warum auch bei den Instruktionen<br />
die Häufigkeit der Nachfragen bei der ungelenkten Gruppe größer ist, lässt sich ad-hoc<br />
nicht beantworten.<br />
Unsere ursprüngliche Annahme, die Schüler der Versuchsgruppe „1x und ungelenkt“<br />
würden am häufigsten während der Testung zum Nachbarn schauen oder mit einem<br />
Mitschüler schwätzen, indem sie dort nachfragen, wurde nicht bestätigt. Das Gegenteil<br />
trat ein. Die Schüler schwätzten nur 10mal und schauten nur 4mal zum Nachbarn.<br />
Möglicherweise lässt sich das durch die erhöhte Aufmerksamkeit dieser<br />
Versuchsgruppe erklären, da sie nicht wussten, worauf sie beim Hören der Stimuli<br />
konkret hören sollten.<br />
Auch die Kommentare zum Test traten gehäuft in der ungelenkten Gruppe auf (12x).<br />
Am häufigsten wurden auch hier die zu langen Pausen kommentiert.<br />
Zusammenfassend zeigt sich bei der Analyse der Beobachtungen nach Versuchsgruppen, dass<br />
bei der Testung in den ungelenkten Versuchsgruppen häufiger Unruhe auftrat als in den<br />
gelenkten Gruppen. Besonders die Kombination „2x und ungelenkt“ fällt hier durch die<br />
Häufigkeit auf. Der Faktor „ungelenkt“, das vorausschauende Nichtlesenkönnen der Fragen<br />
vor dem Hören, dürfte besonders auf das Verhalten während des Tests einen Einfluss haben.<br />
Hier zählen die zu langen Pausen und möglicherweise auch das zweite Abspielen, bei dem die<br />
Schüler nicht mehr arbeiten, zu den Ursachen der Unruhe.<br />
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