Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

Beim Wohlfühlen spielte wie bei den Testinstrumenten die Versuchsanordnung
„Lenkung“ eine große Rolle. Schüler, die wussten, worauf sie beim Zuhören achten
sollten, bewerteten ihr Wohlbefinden in der Testsituation besser als jene, die keine
Vorentlastung bekamen.
Mehr als die Hälfte der Schüler konnte sich auch während der Testsituation sehr gut
konzentrieren, nur wenigen Schülern gelang das überhaupt nicht. Als Hauptstörfaktoren
wurden äußere Störungen angegeben, denen bei weiteren Tests noch mehr
Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Ebenso fühlten sich nur wenige Schüler durch
die Testung gestresst, obwohl diese Testsituation für alle Schüler neu und ungewohnt war.
Bei den Hörgewohnheiten der Schüler überraschte das Ergebnis, dass Geschichten von
CDs und aus dem Radio in diesem Alter nicht sehr beliebt sind. Sie wurden als langweilig
empfunden. Im Gegensatz dazu gaben sehr viele Schüler an, dass sie es mögen, wenn
ihnen Geschichten persönlich erzählt werden. Dies dürften sie schon in ihrer Kindheit
erlebt haben, denn fast allen Schülern wurde in ihrer Kindheit vorgelesen. Besonders hohe
Werte erzielte diese Variable bei Schülern höherer Leistungsgruppen.
Den Hörgewohnheiten der Schüler wird nach ihren Angaben im Deutschunterricht nur wenig
entsprochen. Das bewusste Hören und Zuhören im Unterricht kommt nach Einschätzung der
Schüler kaum oder nur sehr wenig im Deutschunterricht vor.
Spezielle Hörübungen werden laut Aussagen der Schüler kaum eingesetzt. Manchmal
kommt das Vorlesen von Texten mit anschließender Bearbeitung in Form von Fragen oder
Zusammenfassungen zum Einsatz. Und nur manchmal werden den Schülern Geschichten
erzählt, obwohl diese das sehr mögen. Das Ergebnis bestätigt den aktuellen Stellenwert des
Hörens im Deutschunterricht, wie es in den theoretischen Ausführungen schon erwähnt
wurde.
4.3.4 Evaluierung der Testsituation – der Beobachtungsbogen
Neben dem Begleitfragebogen für die Testschüler kam auch ein Beobachtungsbogen (siehe
auch Kap. 4.2.3.4) in der Testeinheit zum Einsatz. Diese Maßnahme sollte ebenso wie der
Schülerfragebogen Aufschluss darüber geben, wie die Testsituation (der Testablauf und die
Testphasen) künftig verbessert werden könnten. Ziel war es, durch die gewonnenen Hinweise
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