Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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Zum Thema Bildungsstandards gibt es aber in der Literatur auch kritische Stimmen. Ein<br />
Vertreter dazu ist Altrichter (2008). Er betont, dass Bildungsstandards „als zentrale Elemente<br />
einer Politik zur Modernisierung des Schulwesens propagiert“ werden und er stellt einerseits<br />
die Frage, welche „Voraussetzungen und Nebenwirkungen“ mit dieser Reformpolitik<br />
verbunden sein könnten und andererseits, ob die Bildungsstandards schon in den Schulen<br />
implementiert sind und wirklich zu einer Verbesserung des Unterrichts beitragen.<br />
2.3.1.3 Definition der HV-Kompetenz in den Standards für Deutsch (Deskriptoren)<br />
Der Kompetenzbegriff wurde schon im Kapitel 2.1 beschrieben. Zum besseren Verständnis<br />
für das Folgende sollen ergänzend die Begriffe „Kompetenzmodelle“ und<br />
„Kompetenzbereiche“ definiert werden. Laut der Verordnung 2009 (BGB1. I Nr. 117/2008)<br />
der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur über Bildungsstandards im<br />
Schulwesen sind<br />
Kompetenzmodelle prozessorientierte Modellvorstellungen über den Erwerb von<br />
fachbezogenen oder fächerübergreifenden Kompetenzen. Sie strukturieren<br />
Bildungsstandards innerhalb eines Unterrichtsgegenstandes und stützen sich dabei<br />
auf fachdidaktische sowie fachsystematische Gesichtspunkte;<br />
Kompetenzbereiche fertigkeitsbezogene Teilbereiche des Kompetenzmodells.<br />
Laut Behrens (2010, S. 33) weist ein Strukturmodell für die Zuhörkompetenz „stellenweise<br />
über die derzeitige Formulierung der Standards hinaus“. Das ist ein Stück Arbeit, welches<br />
noch zu leisten ist. Die österreichischen Kompetenzmodelle zu den Fächern Deutsch,<br />
Englisch und Mathematik beschreiben die Struktur (einzelnen Bereiche) eines Faches. Sie<br />
beschreiben aber nicht, wie man zu den Kompetenzen, die in den Deskriptoren beschrieben<br />
werden, kommt (die „Lernwege“).<br />
Die Deskriptoren in Österreich sind noch relativ abstrakte Bildungsziele, die sich zwar<br />
an den österreichischen Lehrplan anlehnen und für den Nutzen im Unterricht gedacht sind -<br />
aber für die Testkonstruktion zur Überprüfung von Bildungsstandards eher als Richtlinie denn<br />
schon als konkret prüfbares Ziel formuliert sind. Dadurch wird die Entwicklung von<br />
Kompetenzstufenmodellen erschwert. Dies wird in Zukunft, auf der Basis der empirischen<br />
Ergebnisse im ersten Überprüfungszyklus 2012-2014 13 , präzisiert werden müssen.<br />
13 Siehe BIFIE: Bildungsstandards in Österreich, 2010a, S. 19<br />
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