Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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unterscheiden: Auf der einen Seite monologische, dialogische und handlungsanweisende<br />
Texte, auf der anderen Seite spontane Texte (informelle Texte) oder vorbereitete Texte<br />
(formelle Texte), die argumentativ, beschreibend, erklärend, instruktiv oder kommunikativ<br />
wiedergegeben werden (mündl. Auskunft von Längauer-Hohengaßner, Kuhn & Breit, BIFIE,<br />
2010; Bremerich-Vos, Granzer & Köller; Buse, 2008). Die Textauswahl, das Genre von<br />
Texten, ist umfangreich: Literarische Texte, medial vermittelte Texte, anweisungsbezogene<br />
Texte, Vortragstexte, Kommentare, Telefongespräche, Interviews usw. Die Liste ließe sich<br />
noch lange fortsetzen. Paschke (2000a, S. 26) schlägt vor, dass zur Überprüfung der<br />
<strong>Hörverstehen</strong>skompetenz in ihrer ganzen Bandbreite „Hörtexte unterschiedlichen<br />
Formalitätsgrades zu berücksichtigen“.<br />
Die visuelle Unterstützung eines Hörtextes ist ein weiteres Kriterium, das diskutiert<br />
werden muss. Die Unterstützung durch Bilder kann die Verständlichkeit eines Hörtextes<br />
erleichtern, es muss jedoch beachtet werden, dass die visuellen Reize nicht zu umfangreich<br />
oder unpassend sind, da ansonsten das Arbeitsgedächtnis 46 überlastet wird (Buse, 2000, S.<br />
15f). Bei den bisherigen HV-Tests kamen visuelle Reize so gut wie nie vor, man beschränkte<br />
sich auf rein auditiv vermittelte Texte. Beachtet werden muss, dass visuelle Reize auch eine<br />
Störvariable sein könnten.<br />
Nach der jeweiligen Hörerrolle werden bestimmte Textsorten eingesetzt: Ist der Hörer<br />
„Gesprächsteilnehmer, Zuhörer (und Adressat) oder zufälliger Mithörer“ (Buse, 2008, S. 14).<br />
Bei den bisherigen HV-Tests nimmt der Hörer meist die Rolle des Zuhörers ein, da die<br />
Präsentation medial in Form von Tonträgern vermittelt wird und der Zuhörer keine<br />
Gelegenheit bekommt, sich am Gespräch zu beteiligen.<br />
Diese Variante, das <strong>Hörverstehen</strong> im Dialog oder im Gespräch, der interaktive Bereich<br />
des <strong>Hörverstehen</strong>s, wird bis jetzt beim Testen vernachlässigt. Der Grund dafür ist sicher der<br />
große Aufwand der Durchführung in großen HV-Tests. (vgl. Buse, 2008, S. 14f) Auch der<br />
Deskriptor 5 der österreichischen Bildungsstandards, bei dem es um die Körpersprache, die<br />
Mimik und Gestik als Mittel der Kommunikation geht, wurde bis jetzt bei den Vortests<br />
ausgeklammert, da die Erstellung einer Videoaufnahme zu aufwändig ist. In weiterer Folge<br />
wird man aber auch dazu kommen müssen, um den 5. Deskriptor bei der Überprüfung nicht<br />
zu vernachlässigen, ist doch diese Kompetenz für eine gute Kommunikation besonders<br />
wichtig.<br />
46 Vgl. Kap. 2.2.1.2.<br />
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