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Masterarbeit Hörverstehen - Bifie

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Lesekompetenz, die Sprechkompetenz, die Merkfähigkeit und die Konzentrationsfähigkeit bei<br />

der Messung eine Störvariable darstellen können.<br />

Ergänzend zum Kapitel 2.2.2.1, wo dieser Aspekt schon ausführlich beschrieben wurde,<br />

hier nur eine kurze Erklärung zur Abgrenzung zur Lesekompetenz:<br />

Ein Schüler kann aufgrund seiner Defizite bei der Lesekompetenz beim Lesen der<br />

Aufgaben (Instruktionen, Fragen, Antwortvorgaben) scheitern und erzielt daher schlechte<br />

<strong>Hörverstehen</strong>sergebnisse. Wenn dann eine falsche Antwort beim HV-Test gegeben wird, ist<br />

man geneigt, Defizite im <strong>Hörverstehen</strong> anzunehmen. Böhme, Robitzsch und Buse (2010, S.<br />

85) schlagen deshalb vor, „nicht nur den Stimulustext, sondern auch sämtliche Instruktionen<br />

und Aufgabenstellungen akustisch darzubieten“. Dieser Zusammenhang zwischen den<br />

Kompetenzbereichen Lesen und Zuhören wird immer wieder durch Studien bestätigt (vgl.<br />

Behrens, Böhme & Krelle, 2009).<br />

Neben den schon erwähnten Kompetenzen in Kapitel 2.2.2 hat auch die<br />

Konzentrationsfähigkeit 34 der Probanden bei der Beantwortung der Aufgaben des HV-Tests<br />

einen großen Anteil. „Ein wesentliches Charakteristikum gesprochener Sprache ist ihre<br />

Flüchtigkeit. Inhalte müssen vom Hörer in Echtzeit verarbeitet werden, Wiederholungen, gar<br />

identische Wiederholungen sind in vielen Fällen nicht möglich“ (Behrens, 2010, S. 40).<br />

Deshalb müssen die mündlichen Texte im Gegensatz zu schriftlichen Texten „kürzere Sätze,<br />

eine einfachere Syntax und Wortwahl, die Zahl und Länge der Pausen, die größere Redundanz<br />

gesprochener Texte etc.“ (ebd.) aufweisen und beachten. Das Einhalten dieser Kriterien sollte<br />

das Verstehen erleichtern. Behrens spricht davon, dass „Menschen mit höherer<br />

Konzentrationsfähigkeit (unter sonst gleichen Bedingungen) Vorteile beim Verstehen von<br />

Gehörtem haben“ (Behrens, 2010, S. 40). Ein längerer Text und eine große Anzahl von Items<br />

bedürfen einer guten Konzentrationsfähigkeit. Wenn ein Schüler diese Aufgabe nicht lösen<br />

kann, weist er deshalb Defizite im <strong>Hörverstehen</strong> auf?<br />

Als eine weitere abzugrenzende Fähigkeit spielt natürlich die Merkfähigkeit eine Rolle<br />

beim <strong>Hörverstehen</strong>, die bei der Konstruktion von HV-Tests berücksichtigt werden muss, auch<br />

hier ergänzend zu Kapitel 2.2.2.4. Kann der Schüler vor dem Hören oder während des Hörens<br />

der Stimuli die Fragen zur Aufgabe lesen, müssen diese während des ganzen Zuhörprozesses<br />

im Gedächtnis gespeichert und behalten werden. Grotjahn (2000, S. 6) sieht vor allem dann<br />

die Gefahr der (Mit)testung der Merkfähigkeit, „wenn die Aufgaben erst nach dem Hören des<br />

34 Vgl. Kapitel 2.2.1.2.<br />

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