Masterarbeit Hörverstehen - Bifie
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Methodisch<br />
Unsere Erkenntnisse in methodischer Hinsicht schließen an die obigen Überlegungen an. Da<br />
es zu wenige Forschungsergebnisse gibt, ist es erforderlich, die Forschungsarbeit in diesem<br />
Gebiet zu forcieren, um die Validität der Testinstrumente zu verbessern.<br />
In Bezug auf unsere Forschungsfrage (Präsentationshäufigkeit und Lenkung) ergibt sich<br />
Folgendes: Es wurden keine eindeutigen Effekte der Versuchsanordnungen beobachtet, wenn<br />
man die Testergebnisse als Kriterium nimmt (keine eindeutige Tendenz zu bzw. Bestätigung<br />
einer Variante). Die Hypothese hinsichtlich der gelenkten Präsentation kann aber aufgrund<br />
der geringen Stichprobe und der Tatsache, mit natürlichen Gruppen gearbeitet zu haben, nicht<br />
endgültig verworfen werden.<br />
Die Befragungsergebnisse würden es zu mindestens nahelegen, eine gelenkte Version<br />
doch zu präferieren, um eine noch etwas validere Messung zu erreichen. Eine Möglichkeit zu<br />
eindeutigeren empirischen Aussagen diesbezüglich zu kommen, wäre die nochmalige<br />
Untersuchung bei einer deutlich größeren Stichprobe mit zufälliger Zuordnung der Schüler zu<br />
Versuchsgruppen. Eine zweite interessante Möglichkeit wäre eine differenzierte<br />
Untersuchung nach Schwierigkeit der Stimuli, d.h. schwierige Texte werden zweimal<br />
präsentiert und leichtere Texte einmal.<br />
Die Untersuchung ergab, dass die Antwortvorgaben nicht eindeutig genug waren, sich<br />
teilweise als zu wenig trennscharf erwiesen und deshalb bei der Itemkonstruktion besonderer<br />
Wert auf eindeutige und klare Antworten gelegt werden muss. Das bedeutet, mehrmaliges<br />
Testen in der Praxis, bevor diese Items in HV-Tests Verwendung finden.<br />
Aufgrund der Reaktion der Schüler auf die Hörtexte, liegt die Vermutung nahe, dass die<br />
eingesetzten Stimuli zu belehrend und einseitig sind. Der Einsatz von verschiedenen<br />
Textsorten ist deshalb empfehlenswert. Besonderes Augenmerk sollte auf<br />
anweisungsbezogene Textsorten gelegt werden, da die Schüler im Unterricht vorwiegend<br />
Anweisungen erhalten.<br />
Derzeit werden die Hörtexte nur über CD präsentiert. Um aber dem Anspruch im<br />
Kapitel 2.1.1 (<strong>Hörverstehen</strong> ist ein Teil der menschlichen Kommunikation) gerecht zu<br />
werden, wäre es wünschenswert, auch Videosequenzen mit kommunikativen Situationen bei<br />
der Testung einzusetzen. Somit könnte auch der Deskriptor 5 (Schüler können stimmliche und<br />
körpersprachliche Mittel der Kommunikation erkennen) überprüft werden. Dieser Deskriptor<br />
ist bislang von der Testung ausgeschlossen.<br />
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