Arbeit Leserbriefe - Erkenne

Leserbrief 00130
Kurt Beck, SPD und die Modernisierer
Von: Gerhard Olinczuk (hausgallin@msn.com)
Gesendet: Freitag, 30. Mai 2008 23:41:00
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Verehrte Damen, geehrte Herren
Schöne Worte lügen!
Auch der weiseste Ozean hat Grenzen.
Eine Leiche in wollenem Anzug bleibt auch eine im modernen Seidenem.
Für Kurt Beck
Höre und Schaue!
Marx und Engels sind tot, verfault und aufgelöst! Sie waren bereits im Ansatz gescheitert. Deren
Theorien können nun weder in der Realität, noch in der Weisheit und schon gar nicht im
Ewigen bestehen!
Du und die SPD haben also eine Chance allein in der Selbstbegegnung, welche eine Öffnung und
Erneuerung ermöglicht! Nur in aufrichtiger und selbstkritischer Rückschau findet sich der Ausweg!
Höre also, Schaue und Erkenne! Dies ohne Widerspruch und ohne Besserwisserei!
Die SPD ist ohne Ideal, also ohne Sinn und ohne Ziel! Tatsächlich ist die Partei Größer, denn die hierin
Gebundenen, diese orientierungslos an dem selbst geschaffenen Horizont verzweifeln. Die
Führung folgt der Selbstprofilierung und Selbstinzinierung. Alles und Jeder ist sich selbst der nächste
und einzige. Die gemeinsame Richtung heißt Jeder gegen Jeden, ob offen oder verborgen, koste es
was es wolle, somit auch das Ganze! Dieses Ganze liegt nun auf dem Meeresgrund! Der Horizont ist
wahrlich tief gesunken!
Die Welt ist Größer, denn Marx und Engels, denn der Sozialismus, denn die Partei. Also muss sich die
Partei aus dem "Marx und Engel Grab" erheben und sich für die Welt öffnen. Also muss Kurt Beck aus
der Gruft hervor- und heraustreten in das Leben und in die Verantwortung, welche Größer ist, denn die
Existenz, der Selbstzweck und die Verantwortung parteilicher Strukturen. Denn nur dann kann Kurt
Beck Folgeschaft fordern und erhalten. Nicht geht es um eine Öffnung gegenüber den Linken, sondern
um eine grundsätzliche Öffnung.
"Wir müssen außerhalb nach Antworten suchen, die wir im Innern der Partei und deren Strukturen nicht
finden können. Wir dürfen keine Angst haben vor den Herausforderungen um uns herum, sondern wir
müssen uns diesen stellen. Wir haben uns in der Partei verloren und müssen Andere bitten uns zu finden
und uns den Weg hinaus ins Leben zu zeigen und uns zu begleiten. Die Welt ist Größer, als Partei,
Titel und Funktion, voller Leben und Weisheit, denen wir uns nicht verschließen dürfen. Denn wenn wir
alles verneinen, was wir nicht verstehen bzw. nicht verstehen wollen, nur weil es uns nicht in den Kram
passt, dann verneinen wir uns selbst, vermeinen selbst im Freund einen Feind und werden am Ende
verhungern und verdursten.
Wir müssen uns dem Unbekannten stellen, auch und gerade dann, wenn wir es fürchten; somit auch den
Linken. Wenn wir uns nicht öffnen, sind wir uns selbst Hindernis und Feind, so das die Welt uns straft
und übergeht. Unser Misstrauen wird uns ersetzen und uns erlauben, auch Fehler machen zu dürfen, ohne
gleich verteufelt zu werden. Wir dürfen auch mal hinfallen, wenn wir nicht gleich resignieren, sondern
auch wieder aufstehen. Immer wieder. Gehen wir also einfach nach draußen und schauen uns dort erst
einmal um. Was kann daran verkehrt sein, wer kann sich daran glaubhaft stören, wem kann das denn
wirklich weh tun? Doch nur Jenem, die etwas verbergen will und Böses im Schilde führt.