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Arbeit Leserbriefe - Erkenne

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Leserbrief 00151<br />

Gerd Bucerius / Helmut Schmidt<br />

Von: Gerhard Olinczuk (hausgallin@msn.com)<br />

Gesendet: Montag, 16. Juni 2008 13:30:15<br />

leserbriefe@spiegel.de; briefe@stern.de; service@mz-web.de; info@zdf.de; info@daserste.de;<br />

An:<br />

sekretariat@dbk.de; leben@zeit.de<br />

Verehrte Damen, geehrte Herren<br />

"Beleidigt Sein" ist eine Schwäche, diese den Nährboden bereitet für Schmeichelei und<br />

Vereinnahmung. Wer beleidigt ist, will aufgewertet werden. Also ist es einfach ihn zu ködern. Der<br />

Beleidigte ist jeder Schmeichelei und Huldigung hoffnungslos ausgeliefert. Er tapst in jede Falle und<br />

hängt an den Fäden, diese ihn auffangen! Dankbar und Erledigt! Auftrag ausgeführt!<br />

Teuflisch, nicht wahr?!<br />

Auf und mit diesem Boden ruht und funktioniert das Hansa-Kolleg in Hamburg Wellingsbüttel.<br />

Dankbarkeit und Hörigkeit für eine zweite Chance! So wird eine funktionierende Elite herangezüchtet.<br />

Übelste Armseligkeit!<br />

Ich traf Herrn Bucerius 1981 im Hansa-Kolleg Hamburg Wellingsbüttel. Ich gehörte nach bestandener<br />

Aufnahmeprüfung diesem Jahrgang als Schüler an. Herr Bucerius hielt damals als Verleger eine Rede<br />

vor dem gesamten Kollegium. Er sprach von Elite und Freiheit. Ich saß ganz hinten in der letzten Reihe<br />

und stellte ihm für alle hörbar die Frage, von welcher Freiheit er denn spräche. Ob es denn jene<br />

Freiheit sei, diese der Gefängnisdirektor meint, wenn er jeden Morgen den Gefangenen mitteilt, dass<br />

sie sich nun eine halbe Stunde lang "frei" im Hof bewegen dürften?! Ich musste die Frage ein oder<br />

zweimal wiederholen, weil Herr Bucerius sie nicht verstand. Ich sprach von den hohen Mauern, diese<br />

die Freiheit der sich vermeintlich frei Bewegenden doch massiv beengte und begrenzte. Herr Bucerius<br />

winkte meine Frage vor aller Augen und Ohren als Unsinn ab und umging somit einer Antwort, diese er<br />

nicht hatte.<br />

Ich verließ den Saal und wartete an der Ausfahrt zur Straße. Als seine große Limousine später anrollte,<br />

hielt sie tatsächlich neben mir. Herr Bucerius drehte sein Fenster herunter, dass ich ihm einen Zettel<br />

reichen konnte mit meinem Namen und Telefonnummer. Er sagte, er wäre interessiert an Texte von<br />

mir und würde sich bei mir melden. Doch dies war nicht nur eine Phrase, sondern eine Lüge, wie sein<br />

ganzes Dasein eine Lüge war. Wie das ganze Hansa-Kolleg eine Lüge war und auch wohl Heute noch<br />

ist. Ich bin dort nicht mehr lange geblieben, denn ich war bereits als Rebell unbeliebt! Nicht nur beim<br />

Lehrkörper!<br />

Ich war unbequem und somit dem Weltbild des Verlegers Bucerius nicht nützlich. Ich war eine<br />

Bedrohung, weil ich ihm nicht zustimmte. Ich war dumm, weil er mich nicht verstand. Ich war Schüler<br />

und durfte ihn nicht lehren. Ich war wertlos und somit seiner Lüge wert.<br />

Ich stand draußen. Offen und Furchtlos!<br />

Ich lebe noch!<br />

Gerhard olinczuk treustedt

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