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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Geschichte<br />

Die Stadt Nebbio - Vorläufer von St-Florent,<br />

aber etwas weiter landeinwärts gelegen - war<br />

schon zu Römerzeit ein Handelsplatz. Später<br />

wurde die Stadt mittelalterlicher Bischofssitz,<br />

wovon heute noch die Kathedrale Santa Maria<br />

Assunta zeugt. Die Stadt Nebbio aber wurde<br />

im 13. Jahrhundert von den Sarazenen zerstört.<br />

Später gründeten die Genuesen die<br />

Stadt St-Florent, indem sie 1440 die Zitadellen<br />

auf dem Felsvorsprung im Meer errichteten.<br />

Die Bevölkerung wurde im 18. und 19.<br />

Jahrhundert durch Kriege und durch Krank-<br />

Santa Maria Assunta<br />

heiten - der Malaria-Mücke gefielen die ausgedehnten<br />

Sümpfe an der Aliso-Mündung<br />

sehr - stark dezimiert. Später wurden die Sümpfe trocken gelegt und der Mückenplage<br />

somit ein Ende bereitet.<br />

Die dreischiffige Kirche erinnert stark an la Canonica (siehe Ostküste), wirkt aber dank<br />

dem hellen Kalkstein freundlicher als ihr Pendant auf der anderen Seite des Col de Teghime.<br />

Sie stammt aus dem 2. Viertel des 12. Jahrhunderts. Ihre Fassade ist durch fünf<br />

Blendarkaden und weiteren Skulpturen für romanische Kirchen reich geschmückt. Im<br />

Inneren werden die Reliquien des Heiligen Florus, einst römischer Soldat, der im 3. Jahrhundert<br />

gemartet wurde, aufbewahrt. In der Saison ist die Kirche geöffnet. Der Eintritt<br />

beträgt einen Euro. Vom Boule-Platz aus fährt man etwa 1 km auf der schmalen D238.<br />

Rundfahrt durchs Nebbio<br />

Das Hinterland des Nebbio lässt sich gut an einem halben Tag erkunden. Der Vormittag<br />

ist von Vorteil, da die Sicht von den Hügeln hinunter klarer ist. Ausgangs- und Endpunkt<br />

sind St-Florent.<br />

Von St-Florent aus fährt man nach Patrimonio<br />

- eine Weinprobe sollte man zu Beginn der<br />

Rundfahrt besser auslassen - und von dort<br />

hinauf auf den Col de Teghime. Ein Abstecher<br />

auf die Serra die Pigno ist sehr lohnenswert<br />

(siehe Cap Corse). Auf dem Col de Teghime<br />

biegt man auf die D38 ab. Diese enge Strasse<br />

führt hoch oberhalb der Weinberge von Patrimonio<br />

entlang. So gelangt man über Poggiod'Oletta<br />

nach Oletta, von wo aus man eine<br />

herrliche Aussicht auf das Nebbio mit den Patrimonio-Weinbergen<br />

und den Golf von St-<br />

Florent hat. Schliesslich gelangt man über Ol- San Michele de Murato<br />

meto-di-Tuda auf den Col de San-Stephano,<br />

auf welchem gleich fünf Strassen im Kreisverkehr zusammentreffen. Hier wählt man die<br />

D5 nach Murato und erreicht so die schwarz-weisse, romanische Kirche.<br />

Die romanische Kirche San Michele de Murato sei die Eleganteste auf ganz <strong>Korsika</strong> meinte<br />

Prosper Mérimée. Sie wurde 1280 errichtet und der Turm im 19. Jahrhundert aufgestockt.<br />

An den Fassaden findet man reichen Skulpturenschmuck. An der Nordseite ist die<br />

Versuchung Evas durch die Schlange auf naive Weise dargestellt. Des weiteren entdeckt<br />

man in der Mauer Pfauen, Löwen, ein Lamm mit Kreuz, Weinlaub mit Trauben und mehr.<br />

Das Besondere an dieser Kirche ist auch, dass der Turm an der Nordfassade, der auf zwei<br />

Säulen ruht, zugleich eine Art Eingangshalle darstellt. Leider war die Kirche bisher bei all<br />

meinen Besuchen geschlossen. Zu sehen gäbe es da Reste von Fresken, die die Verkündigung<br />

darstellen.<br />

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