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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Oberhalb des Dorfes führt der Fernwanderweg Mare e Monti durch. Schöner Blick vom<br />

schattigen Dorfplatz aus, ideal für ein Panorama-Pick-Nick!<br />

Zurück auf der D81 führt nach etwas über einem Kilometer eine Strasse in knapp 2 km<br />

hinunter zum kleinen Golf von Chiuni mit seinem 800 m breiten Sandstrand. Die Strasse<br />

führt um den Club Méditerranée herum und endet direkt oberhalb des Strandes. Nördlich<br />

ist die kleine Bucht begrenzt von der Punta d'Orchinu (siehe Wanderung) mit seinem Genueserturm,<br />

südlich ragt die flache Landzunge der Punta d'Omigna, ebenfalls mit Genueserturm<br />

(siehe Wanderung) ins Meer hinaus.<br />

Kurz vor Cargèse sieht man zum Golf von Peru hinunter. Eine Zufahrt findet man gleich<br />

nach dem Campingplatz Torraccia und eine weitere in Cargèse. Am nördlichen Ende des<br />

tollen Strandes beginnt die Wanderung zum Genueserturm von Omigna. Der Weg ist<br />

ausgezeichnet markiert. Hin und zurück benötig man rund 2 Stunden. Vom Turm aus,<br />

der sehr gut restauriert ist und auch betreten werden kann, reicht der Blick vom Capu<br />

Rossu im Norden bis hin zu den Sanguinaires-Insel im Süden.<br />

Cargèse<br />

Cargèse, oberhalb des Meeres am Hang gelegen, ist bekannt wegen seiner griechischorthodoxen<br />

Kirche. Doch nicht nur die Kirche, sondern auch die auffallend hellen Häuser<br />

erinnern an Griechenland oder eine seiner vielen Inseln.<br />

Geschichte<br />

1663 flohen rund 730 Griechen aus ihrem Dorf<br />

auf der Halbinsel Peloponnes vor türkischen<br />

Besatzern und ersuchten bei der Republik Genua<br />

um Hilfe. Diese siedelten sie schliesslich<br />

1676 auf einem Landstück von Panomia,<br />

oberhalb des heutigen Cargèse an. <strong>Korsika</strong><br />

war damals unter genuesischer Herrschaft.<br />

Fernab ihrer Heimat schafften sich die Griechen<br />

eine neue Existenz. Ihre Beziehung zu<br />

den Korsen war problemlos und einige verkorsifizierten<br />

gar ihre Familiennamen. Schwierigkeiten<br />

entstanden im Jahr 1729, als sich die<br />

Korsen gegen die Genueser erhoben. Die Grie-<br />

Griechisch-Orthodoxe Kirche von Cargèse<br />

chen hatten der Stadtrepublik ihre neue Heimat<br />

zu verdanken und mussten sich folglicherweise<br />

auf ihre Seite schlagen. Die Korsen konnten ihnen dies nicht verzeihen und<br />

fielen über die Siedlung her. Die Überlebenden wurden nach Ajaccio gebracht. Als 40 Jahre<br />

später, 1769, die Franzosen auf <strong>Korsika</strong> das Sagen hatten, siedelten diese die Griechen<br />

in Cargèse an. Nach erneuten Anlaufschwierigkeiten und einem weiteren Exil in<br />

Ajaccio lebten die Nachfolger der Griechen friedlich mit den Einheimischen zusammen.<br />

Heutzutage erinnert eigentlich nur noch die griechische Kirche.<br />

Die griechische und die lateinische Kirche des Dorfes stehen, nur durch ein kleines Tälchen<br />

getrennt, einander gegenüber. Die Eglise Greque wurde zwischen 1852 und 1870<br />

gebaut. Sie soll im Laufe dieser Zeit jeweils nach der sonntäglichen Messe von Gläubigen<br />

in Fronarbeit errichtet worden sein. Die Ostfassade, an der sich der Eingang befindet,<br />

trägt auch den Turmaufbau. Im Inneren findet man zahlreiche Ikonen. Die gegenüberliegende<br />

lateinische Kirche im Barockstil wurde ebenfalls im 19. Jahrhundet gebaut.<br />

Cargèse ist der grösste Ort am Golf von Sagone. Aufgrund seiner Lage knapp 100 m über<br />

dem Meeresspiegel hat man eine schöne Aussicht aufs Meer. Für den Badeurlaub aber<br />

gibt es im Golf bessere Alternativen. Unter dem Dorf befindet sich ein Jacht- und Fischerhafen.<br />

In der Saison werden Bootsausflüge ums Capu Rossu in den Golf von Porto bis<br />

zum Naturschutzreservat von Scandola angeboten. Wer lieber unter Wasser geht, findet<br />

eine Tauchschule. Der Campingplatz Torraccia liegt 4 km nördlich direkt an der D81.<br />

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