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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

riss 17 Menschen in den Tod. 2350 Fans wurden verletzt. Der französische Pokal-<br />

Wettbewerb 1991/92 wurde daraufhin abgebrochen.<br />

Im Kreisverkehr nimmt man die letzte Ausfahrt und gelangt so auf die D107, welche den<br />

Etang umrundet. Auf der Karte mag das Stück ja vielversprechend sein. Allzu viel erwarten<br />

sollte man aber nicht.<br />

Bevor man aber den Etang de Biguglia umrundet, sollte man gleich nachdem man die<br />

Bahnlinie überquert hat, rechts abbiegen und die Bierbrauerei, welche das bekannte Kastanienbier<br />

Pietra herstellt, besuchen. Die Bierbraukunst schaut auf <strong>Korsika</strong> auf eine kurze<br />

Geschichte zurück, denn erst im Jahre 1995 begann man mit der Produktion des ersten<br />

korsischen Bieres, dem Pietra. Dieses dunkle Bier wird mit Kastanien gebraut. Mittlerweile<br />

hat es sich auf der Insel gut etabliert und ist in praktisch jedem Lokal zu haben. Die<br />

Pietra-Familie wurde wenige Jahre später ergänzt mit einem Weizenbier mit Macchia-<br />

Kräutern (Colomba) und einem blonden Bier (Serena). Führungen finden ausschliesslich<br />

in den Monaten Juli und August (9 - 12 und 14 - 17.30 Uhr) in französischer Sprache<br />

statt. Unbedingt lohnenswert ist der Besuch aber nicht, sieht man einmal von der anschliessenden,<br />

grosszügigen Degustation ab. Auch können hier Gläser, T-Shirts und Sonnenschirme<br />

im Pietra-, Colomba- oder Serena-Look gekauft werden.<br />

Auf der D107 überquert man bald die einzige Verbindung zwischen dem Etang de Biguglia<br />

und dem Meer. Hinter der Rechtskurve befindet sich ein Parkplatz, von wo aus<br />

man bequem zum nördlichsten Teil des Strandes, dem Lido de la Marana, gelangt. 2 km<br />

südlich davon führt die Strasse direkt oberhalb des Strandes durch. Viel bequemer kann<br />

man es nicht haben. Der Nachteil: Der Strand ist hier entsprechend gut besucht. Hinzu<br />

kommt noch, dass dies für lange Zeit der letzte öffentliche Strandzugang war. Die Strasse<br />

führt danach immer nahe am Etang vorbei und verfügt sogar über einen Rad- und<br />

Gehweg. Zwischen der Strasse und dem Strand liegen Ferienanlagen und der Camping<br />

San Damiano, wo man sich auf Spätankömmlinge eingestellt hat. Selbst wenn die Fähre<br />

erst um Mitternacht in Bastia ankommt, findet man auf diesem Campingplatz noch Einlass.<br />

Zumindest in der Saison. Ausserhalb der Saison sollte man seine Ankunft vorher<br />

telefonisch ankünden. Weiter südlich fährt man an einem Hochseilgarten vorbei.<br />

Nach insgesamt 15 km auf der D107 erreicht man eine Kreuzung. Links gehts an den<br />

Strand von Pineto. Rechts gehts Richtung N193.<br />

Bald erreicht man die romanische Kathedrale<br />

La Canonica. Es ist nicht schwer zu<br />

erraten, was hier zuerst stand, die Strasse<br />

oder die Kirche. Die dreischiffige Kathedrale<br />

stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie<br />

ist grösstenteils schmucklos. Nur der Halbkreisbogen<br />

oberhalb des Haupteingangs ist<br />

mit Tierreliefs geschmückt. Einige geometrische<br />

Verzierungen findet man an der<br />

Südfassade. Die Kirche ist in der Regel<br />

verschlossen. Zusammen mit der Kathedrale<br />

von Nebbio gehört La Canonica mit<br />

ihren 35 m Länge zu den bedeutendsten<br />

romanischen Bauten <strong>Korsika</strong>s. Südlich war<br />

La Canonica<br />

einst ein Bischofspalast mit Gockenturm<br />

angebaut. Die Kathedrale steht auf den<br />

Überresten der römischen Stadt Mariana, in der zu Spitzenzeiten über 10'000 Einwohner<br />

lebten. Heute ist nur ein winziger Teil dieser Siedlung ausgegraben. Die schönen Mosaike<br />

aus dem 4. Jahrhundert, die man im Baptisterium fand, wurden vor ein paar Jahren entfernt.<br />

Sie sollen einst im Museum in Bastia ausgestellt werden. Eine Römerstrasse zog<br />

sich von Mariana über Aléria entlang der ganzen Ostküste bis nach Bonifacio. Ein Stück<br />

davon kann südlich von Ghisonaccia (siehe weiter unten) besichtigt werden.<br />

200 m östlich der Kirche zweigt linkerhand eine Piste zur romanischen Kirche San Parteo<br />

ab (350 m). Diese steht mitten im Grünen. Sie wurde in der Mitte des 11. Jahrhunderts<br />

gebaut, ist also gut hundert Jahre älter als La Canonica. Besonders reizvoll sind die Löwendarstellungen<br />

über dem Südeingang. Die Blendarkaden der Apsis sind verziert mit<br />

schönen Kapitellen.<br />

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