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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Rundgang durch die Ausgrabungsstätte<br />

Der Eingang liegt rechts neben der Bar. Den Besuch des Museums spart man sich idealerweise<br />

für den Schluss auf. Ein mit Granitplatten ausgelegter Weg führt zur Stätte. Unterwegs<br />

kommt man an der Menhirstatue Filitosa V (alle Menhirstatuen <strong>Korsika</strong>s tragen<br />

den Namen ihres Fundortes und dazu eine römische Ziffer) vorbei, die mit ihrem Langschwert<br />

und dem Dolch recht beieindruckend wirkt. Sie ist mit ihren 3 m Höhe <strong>Korsika</strong>s<br />

drittgrösste Menhirstatue und bringt rund 2 Tonnen auf die Wage. Das Kopfende ist leider<br />

nicht mehr vorhanden. Die Rückseite zeigt Andeutungen der Wirbelsäule und der Schulterblätter.<br />

Nach einer Linkskurve erreicht man das Ostmonument, eines der drei Torri, welche die<br />

Torreaner errichteten. Teile der Ringmauer, die den gesamten Hügel umgab, sind auch<br />

hier noch vorhanden. Das Ostmonument ist das am wenigsten beindruckendste der drei<br />

Torri. Unter dem grossen Tafonifelsen befanden sich primitive Hütten der ersten Siedler.<br />

Das Monument könnte als Wachposten gedient haben.<br />

Etwas weiter links liegen die Fundamente von torreanischen Hütten.<br />

Weiter gehts zum Zentralmonument, auf dem man die oberen Bruchstücke von Menhirstatuen<br />

aufgestellt hat. Diese waren einst als Baumaterial im mörtellosen Mauerwerk des<br />

Torre integriert. Diese Statuen sind eines der beliebtesten Fotomotive <strong>Korsika</strong>s. Sie sind<br />

kurz vor Mittag am besten beleuchtet. Von links nach rechts sind dies folgende Menhirstatuen:<br />

Filitosa VIII mit affenartigem Gesicht, Filitosa XI, leider ziemlich verwittert, Filitosa<br />

VII, die sogenannte Scalsa-Murta, Filitosa IX, die wohl schönste Menhirstatue <strong>Korsika</strong>s<br />

mit sehr regelmässigen Gesichtszügen und deutlich herausgearbeitetem Rücken, Filitosa<br />

X, die nur ganz schwach ausgearbeitet ist und Filitosa XIII mit dem asymmetrischen<br />

Gesicht und kräftigen Kinn (eventuell die Andeutung eines Bartes). Darunter lehnen an<br />

der Mauer weitere Bruchstücke von Menhirstatuen.<br />

Das Zentralmonument liegt an der höchsten Stelle des Hügels. Es hat einen Durchmesser<br />

von 16 m und war einst von einem Kuppeldach abgeschlossen. Der Innenraum, die Cella,<br />

diente als Bestattungsraum. Die Toten wurden hier verbrannt. Insgesamt wurden hier 32<br />

Bruchstücke von Menhirstatuen im Mauerwerk gefunden.<br />

Hinter dem Zentralmonument befindet sich<br />

Filitosa VI, von der drei Bruchstücke gefunden<br />

worden sind. Sie stehen aufgereiht auf<br />

einem Felsen. Die Gesichtszüge, die Rücken-<br />

Rückenpartie und auch das Langschwert auf<br />

der Brust sind deutlich ausgearbeitet.<br />

Schliesslich gelangt man zum Westmonument,<br />

das mit seinen Räumen, Gängen und<br />

Nischen am eindrücklichsten ist. Es hat einen<br />

Durchmesser von 18 m und besteht aus<br />

einem zentralen Hauptbau und einem südlichen<br />

Anbau. Der Hauptteil besteht aus zwei<br />

Räumen. Auch dieses Monument diente der<br />

Bestattung, vermutlich aber auch der Verteidigung, liegt es doch am Ende des Hügels in<br />

strategisch günstiger Lage. Vor allem den Kindern macht es Spass durch die Gänge zu<br />

kriechen. Eine Taschenlampe ist empfehlenswert.<br />

Vom Westmonument führt ein schmaler Fussweg den Hügel hinunter und überquert den<br />

Barcajolo-Bach, der im Sommer aber meist ausgetrocknet ist. Vor einem mächtigen Olivenbaum,<br />

der über 1000 Jahre alt sein soll, stehen fünf Menhirstatuen in einem Halbkreis.<br />

Es handelt sich hierbei um die ersten in Filitosa gefundenen Menhirstatuen, was<br />

auch aus dem Namen hervorgeht. Von links nach rechts sind dies: Filitosa III und Filitosa<br />

IV, beide mit schrägem Dolch, Filitosa I mit Schwert, Tappa I mit eigenartig tief eingemeisselten<br />

Hals und Filitosa II mit stark verwittertem Gesicht. Die Statue Tappa I wurde<br />

etwa 400 m entfernt im Weiler Tappa gefunden, daher der Name.<br />

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