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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

cken. Der lateinische Name heisst demnach auch 'Arbutus unedo' (unedo = ich esse eine),<br />

denn eine ist wirklich genug.<br />

Während Jahrhunderten war die Macchia ein Zufluchtsort für Banditen.<br />

Erdbeerbaum<br />

Ursprünglich bedeckten Wälder einen grossen Teil <strong>Korsika</strong>s,<br />

wie auch die anderen Mittelmeergebiete. Durch intensive<br />

Abholzung wurde die Humusschicht stark abgetragen<br />

(Erosion durch Wind und Wasser), bis an einigen<br />

Stellen sogar der nackte Fels zutage trat. An diesen Stellen<br />

können nur noch anspruchslose Pflanzen wachsen.<br />

Jeden Sommer fallen grosse Flächen verheerenden Waldbränden<br />

zum Opfer. Manchmal sind es Hirten, die durch<br />

Brandrodung Weideland für ihre Herden gewinnen möchten,<br />

oft aber entstehen die Brände durch unachtsam<br />

weggeworfene Zigarettenstummel oder Glasscherben. Die<br />

Macchia erobert verbranntes Land schnell zurück und<br />

verhindert somit eine gezielte Wiederaufforstung. Schon<br />

ein Jahr nach dem Brand bedeckt eine hellgrüne Schicht<br />

die verkohlte Erde. Ein weiteres Problem der Brände ist<br />

die Versalzung des Bodens durch das von den Löschflugzeugen<br />

abgeworfene Meerwasser. Ausserdem kann die<br />

Humus- und Ascheschicht vom Regenwasser schnell abgetragen<br />

werden.<br />

Garigue<br />

Allerdings kann nicht alles, was auf den ersten Blick nach Macchia aussieht, auch als solche<br />

bezeichnet werden. Vor allem auf dünnen Böden wächst die Garigue, die nur noch<br />

eine Höhe von rund einem Meter erreicht. Sie ist aber keinesfalls eine schlecht entwickelte<br />

Art der Macchia, sondern weist ihre eigenen Pflanzen auf, die in der Macchia fehlen. So<br />

zum Beispiel die Kermeseiche, dessen französische Bezeichnung der Garigue auch den<br />

Namen gab. Weitere Pflanzen sind Montpellier-Zistrose, Wolfsmilcharten, Ginster, Rosmarin,<br />

Thymian, Lavendel, Salbei und etliche Knollenpflanzen.<br />

Wälder, Bäume und Kulturpflanzen<br />

Insgesamt gesehen sind in den korsischen Wäldern<br />

folgende Bäume am stärksten vertreten: Larico-Kiefer<br />

(26%), Steineichen (22%), Seestrandkiefer (20%),<br />

Buchen (18%) und Korkeichen (5%). Die Larico-<br />

Kiefer, auch korsischer Schwarzkiefer (Pinus laricio<br />

corsicanus) genannt, kann eine Höhe von bis zu 50 m<br />

erreichen und tausend Jahre alt werden. Vor allem im<br />

Hochgebirge bestimmen ihre bizarren Formen das<br />

Landschaftsbild. Sie ist anspruchslos in Bezug auf Boden<br />

und Feuchtigkeit und verträgt auch rauere Winter.<br />

Eine Fläche von 30'000 ha bedecken die Edelkastanien<br />

in der Castagniccia. Ihre Kastanien waren einst<br />

das Hauptnahrungsmittel der Korsen.<br />

Vor allem im Gebiet um Porto Vecchio und Figari ist<br />

die Korkeiche stark verbreitet. Der nackte geschälte<br />

Stamm zeigt zunächst eine rosagelbe Farbe, die mit<br />

der Zeit rotbraun wird. Wenn die Bäume etwa fünfzehn<br />

bis zwanzig Jahre als sind, werden sie zum ersten<br />

Mal geschält (franz. démasclage). Der dabei gewonnene<br />

"männliche" Kork ist jedoch spröde und kann<br />

nur bedingt verwendet werden. Erst der sich nun bil-<br />

69<br />

Frisch geschält: Korkeiche

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