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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Hinterland<br />

Von Porto aus führen zwei Strassen das Tal hinauf. Auf der breiten D84 fährt man hoch<br />

über der Spelunca-Schlucht direkt nach Evisa. Spannender ist die schmale D124, die<br />

durch das Dorf Ota führt.<br />

Ota klebt regelrecht am Abhang des Capu d'Ota und wird von einem Kugelfels bedroht,<br />

der jeden moment hinunterzudonnern droht. Ganz so dramatisch ist die Lage aber nicht.<br />

Der Legende nach haben die Dorfbewohner das Unheil gerade noch abwenden können.<br />

So soll einst der Teufel höchspersönlich eine Herde Schafe auf den Weiden hinter dem<br />

Capu d'Ota gehalten haben. Die Bewohner des Dorfes stahlen hin und wieder ein Tier aus<br />

der Herde. Da der Teufel nichts zu merken schien, nahmen die Diebstähle zu. Eines Tages<br />

beobachteten die Leute, wie der Teufel die Spitze des Berges zu bearbeiten begann.<br />

Er schlug eine Kugel aus dem Felsen und im Dorf befürchtete man, dass die Häuser mitsamt<br />

den Leuten darunter begraben würden. Sie fragten den Teufel, weshalb er das täte.<br />

Darauf meinte dieser: "Wenn ihr meine Schafe stehlt, dann soll euer Dorf zerstört werden."<br />

Daraufhin gaben die Leute Luzifer sämtliche Tiere zurück und dieser hörte mit dem<br />

Bearbeiten der Bergspitze auf. Noch heute aber errinnert sie die Leute an die schlechten<br />

Taten von damals.<br />

Hinter Ota führt die D124 hinunter ins Tal und<br />

überquert dort dem Lonca-Bach und den Aitone.<br />

Nach dem Zusammenfluss heisst das Gewässer<br />

dann Porto. Etwas unterhalb der beiden<br />

Strassenbrücken überspannt eine Brücke<br />

aus genuesischer Zeit in einem schönen Bogen<br />

den Fluss. Wer baden möchte, folgt einem<br />

der beiden Bäche flussaufwärts oder badet<br />

gleich unter der genuesischen Brücke.<br />

Durch die Speluncaschlucht (Aitone-Bach)<br />

Genuesische Brücke von Ota<br />

führt ein Wanderweg, auf dem man in gut 1.5<br />

km zu einer weiteren Genueserbrücke gelangt.<br />

Danach steigt der Weg steil an und<br />

führt bis nach Evisa. Wer es gemütlicher haben<br />

möchte und über zwei Autos verfügt, der<br />

parkt ein Auto unten bei den beiden Brücken, fährt mit dem anderen hoch nach Evisa<br />

(Ausgangspunkt ist der Friedhof im Westen) und wandert von dort hinunter.<br />

Die Strasse steigt nachher wieder an und mündet in die D84, die nach Evisa führt. Marignana<br />

wird dabei umfahren. Immer wieder eröffnen sich spektakuläre Blicke in die Tiefe.<br />

Die eigentliche Schlucht, die man hier sieht, ist nicht die Spelunca-Schlucht, sondern jene<br />

von Tavulella, die weiter unten in die Spelunca mündet.<br />

Evisa, schon auf 850 m gelegen, ist bekannt<br />

für seine Kastanien. Hier findet jedes Jahr im<br />

November ein Kastanienfest statt. Bei Wanderern<br />

ist Evisa sehr beliebt, denn einerseits<br />

ist Evisa Etappenort des Mare e Monti und<br />

andererseits endet - oder beginnt - hier der<br />

Mare a Mare Nord, der die Insel von Ost nach<br />

West durchquert. Dementsprechend gibt es<br />

hier auch mehrere einfache Hotels und, oberhalb<br />

des Dorfes, einen Campingplatz.<br />

Von Evisa gehts weiter bis auf den höchsten<br />

Strassenpass <strong>Korsika</strong>s, den Col de Vergio.<br />

Man hat auch die Möglichkeit, auf der D70<br />

über Cristinacce den Col de Sevi (1101 m)<br />

nach Vico und so ins Hinterland des Golfs von<br />

Sagone zu fahren.<br />

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Evisa an Ostern!

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