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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Dort ist auch das Skelett der Dame von<br />

Bonifacio ausgestellt. Auch die damals auf<br />

<strong>Korsika</strong> lebenden Tiere, allen voran die<br />

Hasenratte (Lapin-rat) sind zu sehen; zumindest<br />

was noch von ihnen übrig geblieben<br />

ist. Im 3. Raum geht es um die vorwiegend<br />

Getreide an bauende Bevölkerung<br />

zwischen 6500 und 5000 v. Chr. und<br />

im 4. Raum um die Zeit von 5000 bis<br />

4000 v. Chr., in der die Leute auch Schafe<br />

und Kühe hielten. Der 5. Raum widmet<br />

sich ganz der Töpferkunst des Neoli-<br />

thikums zwischen 4000 und 2000 v. Chr. Dame von Bonifacio<br />

Meister in der Herstellung von Gefässen<br />

waren die Bewohner von Basi, einer Siedlung in der Nähe von Filitosa. Schliesslich werden<br />

im 6. Raum Fundstücke aus den Burgen der Torreaner, in erster Linie aus dem Castello<br />

di Cucuruzzu, ausgestellt. Diese datieren auf eine Zeit zwischen 2000 und 700 v.<br />

Chr. Der 7. Raum erzählt von den Korsi, so nennt man die Bewohner des Inselinneren,<br />

die ab 700 v. Chr. die Region bevölkerten. Und schlussendlich sind im letzten Raum noch<br />

Fundstücke aus der Antike bis hin ins Mittelalter zu bestaunen. Ein Bewohner Levies<br />

brachte es seinerzeit sehr weit. Er wurde 1585 Papst und schenkte seinem Heimatdorf<br />

ein Kruzifix aus Elfenbein, das heute in einem weiteren Raum des Museums ausgestellt<br />

wird.<br />

Öffnungszeiten: 21. Juni bis 30 September täglich von 9 bis 18 Uhr, vom 1. Oktober bis<br />

31. Mai von 9 – 12 und von 14 – 17 Uhr geschlossen am Sonntag und Montag sowie an<br />

Feiertagen.<br />

Dame von Bonifacio<br />

Gestorben ist sie nach neuerer Datierung zwischen 7923 und 7105 v. Chr. im Alter von<br />

30 – 35 Jahren. Zu ihrer Lebzeit war sie stark behindert. Sie litt unter Wachstumsstörungen,<br />

einer Lähmung des linken Ellbogens und der linken Hand, war auch im Gehen beträchtlich<br />

behindert und hatte starke Zahnkaries. Die 1.54 m grosse Frau konnte nur mit<br />

Hilfe der Mitglieder der Gruppe überleben. Nach ihrem Tod wurde sie im Boden des Abris<br />

von Araguina-Sennola bestattet. Ihr Körper wurde dabei mit einem okkerfarbenen, mineralischen<br />

Pulver bedeckt.<br />

Die Dame von Bonifacio wurde in einer länglichen Grube beerdigt, welche rundherum mit<br />

dicken Steinplatten begrenzt war. Die Frau lag auf dem Rücken, der Kopf war nach rechts<br />

gedreht. Man hat seltsamerweise keine Grabbeigaben wie Schmuck oder Lebensmittel<br />

gefunden. Die Fundstätte Araguina Sennola liegt unmittelbar neben der Nationalstrasse<br />

kurz vor dem Hafen von Bonifacio. Der Ort wurde bereits in der mittleren Steinzeit besiedelt.<br />

Die Stratigaphie war 6 m hoch und konnte in 18 archäologische Schichten unterteilt<br />

werden. Die Ausgrabungen dauerten von 1966 bis 1975 und lieferten ein umfassendes<br />

Bild über die Entwicklungsphasen der frühgeschichtlichen Entwicklung <strong>Korsika</strong>s.<br />

Cucuruzzu und Capula<br />

Das Castello di Cucuruzzu zählt zu den grössten und imposantesten torreanischen Befestigungsanlagen<br />

<strong>Korsika</strong>s. Sehr schön gelegen mit Blick auf die Bavella-Türme, ist der<br />

Ausflug auch für Kinder sehr empfehlenswert, denn der Spaziergang führt durch einen<br />

richtigen Märchenwald mit riesigen Granitblöcken und moosbewachsenen Mäuerchen.<br />

Anfahrt: Von Levie auf der D268 Richtung St-Lucie de Tallano. Nach rund 3 km biegt man<br />

rechts ab (braunes Schild) und folgt der schmalen Strasse 4 km bis an ihr Ende, wo sich<br />

rechterhand eine grosse Parkfläche befindet. Vom Tickethäuschen aus führt ein Rundweg<br />

erst nach Cucuruzzu und danach über Capula wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für die<br />

ganze Rundwanderung mit Besichtigung ist mit 1.5 – 2 Stunden zu rechnen.<br />

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