10.09.2013 Aufrufe

Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

einige Meter über dem Meeresspiegel zu einer kleinen Höhle. Wer eine Taschenlampe<br />

dabei hat, kann diese betreten. Eine Treppe führt einige Stufen nach oben. Auf dem gleichen<br />

Weg geht es zurück zur Treppe, wo der anstrengende Wiederaufstieg bevorsteht.<br />

Theoretisch ist es möglich, dem seit einigen Jahrne gesperrten Weg ostwärts zu folgen.<br />

Dieser führt unter der Oberstadt hindurch und auf der anderen Seite hoch zur Kapelle<br />

Saint-Roche. Auch umgekehrt wäre dieser Weg möglich. Man würde sich so den Eintritt<br />

für die Treppe sparen. Aus Sicherheitsgründen wurde der Weg aber gesperrt, da es immer<br />

wieder Leute gibt, die Dinge von der Oberstadt hinunter werfen und sich auch ab<br />

und zu Steine lösen.<br />

Gleich bei der Treppe befindet sich auch die Grundschule von Bonifacio. Wer hier einen<br />

Fensterplatz hat, sieht über die Meerenge nach Sardinien<br />

und bekommt vom Unterricht vielleicht nicht viel mit.<br />

Zwei Kirchen stehen in der Oberstadt. Einerseits die<br />

Saint-Marie-Majeure, die im 13. Jahrhundert erbaut, aber<br />

mehrfach umgebaut wurde und andererseits die Saint-<br />

Jean-Baptiste. Bei der Kirche Saint Marie-Majeure befand<br />

sich auch die Wasserzisterne. Diese sicherte in Belagerungszeiten<br />

für lange Zeit die Trinkwasserreserven. Das<br />

Regenwasser wurde auf den Dächern gesammelt und<br />

mittels den Strebebögen zwischen den Häusern in die<br />

zentrale Zisterne geleitet. Die Kirche ist dreischiffig und<br />

besitzt eine Loggia, früher der Versammlungsplatz. Im<br />

Inneren ist nebst viel Barock sogar ein römischer Sakrophag<br />

aus Marmor (3. Jahrhundert) zu sehen.<br />

Es lohnt sich, kreuz und quer durch die Gassen zu gehen.<br />

In der Hochsaison kann das allerdings etwas mühsam<br />

werden, da das Gedränge gross sein kann. Zu beachten<br />

sind sicherlich die teils unglaublich engen und steilen<br />

Treppenaufgänge in den Häusern. Aufgrund der schlechten<br />

Ausdehnungsmöglichkeit auf dem Kalkplateau wurden<br />

die Häuser in die Höhe gebaut. Für breite Boulevards<br />

blieb kein Platz. Von den Geschäften der südlichsten Gasse (Rue Doria) aus hat man teilweise<br />

einen spektakulären Blick durchs Fenster! Viele Häuser sind heute leider in einem<br />

schlechten Zustand.<br />

Im Südosten der Altstadt befindet sich der Marktplatz. Von hier hat man eine tolle Aussicht<br />

auf die Steilküste bis hin zum Capo Pertusato. Der vom Meer umspülte und 29 m<br />

hohe Fels heisst Grain de Sable und ist wohl das grösste Sandkorn der Welt. Die grossen<br />

Möwen, die hier auf den Mauern am Marktplatz posieren, haben ihre Angst vor den Menschen<br />

fast ganz verloren. Wen wunderts? Von hier aus erkennt man gut, dass einige<br />

Häuser auf überhängendem Fels gebaut sind. Dies scheint die Boulespieler, die sich auf<br />

der Place du Marché treffen, nicht zu interessieren.<br />

Über die Porte des Gênes, das hervorragend erhaltene Stadttor mit Zugbrücke, verlässt<br />

man die Oberstadt. Bis 1854 war dies der einzige Zugang zur Zitadelle.<br />

Der Weg führt über flache Stufen zur Kapelle von Saint-Roche, von wo aus man wieder<br />

einen schönen Blick auf die Steilküste, die spektakulär am Abgrund stehenden Häuser<br />

der Oberstadt und auch nach Sardinien hat. Eine Treppe führt hinunter zur Plage de Sutta<br />

Rocca, kein idealer Ort zum Baden, dafür bei Schnorchlern sehr beliebt. Bei der Kapelle<br />

beginnt auch die Wanderung zum Leuchtturm von Pertusato. Diese führt grösstenteils<br />

entlang der Steilküste. Hin und zurück benötigt man gut drei Stunden. Auch wenn man<br />

diese Wanderung nicht unternehmen möchte, so sollte man doch zumindest einige<br />

Schritte gehen, vor allem wenn man auf die Bootstour verzichtet. Nach wenigen hundert<br />

Metern schon hat man einen tollen Blick auf die am Abgrund stehenden Häuser.<br />

Die Montée Rastello führt hinunter zum Hafen, an der sich Restaurants, Boutiquen und<br />

Eisdielen aneinander reihen. Das Aquarium musste leider im Jahr 2008 einem Bonbon-<br />

Laden weichen.<br />

175<br />

Die Bogen leiteten das Regenwasser<br />

in die Zisterne

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