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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

dende weiche "weibliche" Kork, der je nach der gewünschten Plattenstärke alle zehn bis<br />

zwanzig Jahre geschält wird (frz. levage), ergibt den Korken für Flaschen. Eine 3 cm dicke<br />

Schicht wächst je nach Standortverhältnissen in sechs bis zwölf Jahren heran.<br />

Der Eukalyptusbaum, dessen Heimat eigentlich Australien ist, wird bis zu 40 Metern<br />

hoch. Seine Rinde wird meist in langen Fetzen abgeworfen. Darunter erscheint ein glatter,<br />

graugrüner Stamm. Der Baum wurde auf <strong>Korsika</strong> eingeführt, da man glaubte, der<br />

ausströmende starke Duft könne die Malariamücke vertreiben. Dies erwies sich zwar als<br />

Irrtum. Der Eukalyptus half aber in anderer Weise bei der Bekämpfung dieser Insekten.<br />

Durch sein schnelles Wachstum entzog er den Sumpfgegenden überdurchschnittlich viel<br />

Wasser und damit den Fiebermücken den Lebensraum.<br />

Weitere typische Mittelmeerpflanzen sind Zypressen, Ölbaum, Oleander, Platanen, Mimosen<br />

und Dattelpalmen. Wichtige Kulturpflanzen sind unter anderem Zitrus- und Feigenbäume,<br />

Weinreben, Mandel- und Pfirsichbäume.<br />

<strong>Korsika</strong>s Tierwelt<br />

70<br />

<strong>Korsika</strong>s Fauna ist deutlich weniger artenreich<br />

als seine Pflanzenwelt. Trotzdem findet<br />

man einige endemische Arten oder Unterarten<br />

wie beispielsweise: den Korsischen<br />

Feuersalamander, den Korsischen Gebirgsmolch<br />

und den Korsischen Scheibenzüngler.<br />

Unter den Säugetieren ist sicherlich<br />

das Mufflon hervorzuheben, von<br />

welchem es auf <strong>Korsika</strong> noch zwei Populationen<br />

gibt. Sie zu sehen benötigt allerdings<br />

Ausdauer und eine ordentliche Portion<br />

Glück.<br />

Säugetiere<br />

Begegnen einem auf Schritt und Tritt: Eidechsen<br />

Seit 1956 ist die Jagd auf das korsische<br />

Symboltier, das Mufflon, verboten. Seit<br />

etwa 20 Jahren stagniert der Bestand dieser<br />

scheuen Kletterkünstler bei 500 bis 800 Tieren, die im Hochgebirge der Insel ihr<br />

Rückzugsgebiet haben. Um 1900 gab es noch über 5000 Mufflons.<br />

Neben der touristischen Erschliessung der Hochgebirgsregionen als Wander- und Kletterrevier<br />

ist es auch Wilderern zuzuschreiben, dass die Population nicht wieder anwächst.<br />

Vor allem die mächtigen widderähnlichen Hörner stellen für viele Trophäenjäger eine unwiderstehliche<br />

Versuchung dar, der auch schon der korsische Hirsch zum Opfer fiel. Er ist<br />

mittlerweile völlig von der Insel verschwunden, hat aber auf Sardinien überlebt und soll<br />

künftig auf <strong>Korsika</strong> wieder angesiedelt werden.<br />

Gefährlich leben auf der an Säugetierarten recht armen Insel ebenso Fuchs, Feldhase und<br />

Wildkaninchen, vor allem aber das Wildschwein. Obwohl jährlich etwa 10'000 Tiere der<br />

korsischen Jagd zum Opfer fallen, ist die Art nicht vom Aussterben bedroht, da ausgedehnte<br />

Macchia- und Waldflächen ein idealer Lebens- und Reproduktionsraum für die<br />

Wildschweine sind. Zusammen mit über 30'000 halbwild lebenden Hausschweinen - sie<br />

suchen sich ihre Nahrung ebenfalls in Wald und Macchia und erhalten lediglich ein spärliches<br />

Zusatzfutter - sind Schweine in jedem Fall die auffälligste Säugetiergattung <strong>Korsika</strong>s.<br />

In den Kastanienwaldregionen sind sie allgegenwärtig, vermischen sich häufig mit<br />

ihren wilden Artgenossen und stehen mit Vorliebe hinter der nächsten Kurve mitten auf<br />

der Strasse.

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