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Korsika Reiseführer

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

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kostenloser Online-<strong>Reiseführer</strong> über <strong>Korsika</strong> von Martin Lendi www.paradisu.de<br />

Parkhaus, das auf der linken Seite der Strasse liegt. Weitere Parkmöglichkeiten befinden<br />

sich nördlich der Zitadelle oder beim Zusammenfluss des Tavignano und der Restonica.<br />

Verlässt man das Parkhaus, betritt man dessen trostlos wirkendes Obergeschoss. Man<br />

geht hier westwärts zwischen den Häusern hindurch und gelangt so auf den Cours Paoli,<br />

Cortes Einkaufsstasse. Hier befinden sich zahleiche Geschäfte. Geht man nordwärts, erreicht<br />

man die Place du Duc de Paduque, an der sich zwei Hotels befinden. Südwärts<br />

steigt der Cours Paoli stetig an und man erreicht so die Place Paoli, in deren Zentrum<br />

Monsieur Pasquale Paoli in Form einer Bronzestatue zu bewundern ist. Rund herum findet<br />

man zahlreiche Restaurants, Cafés und Souvenirshops. Biegt man kurz vor Erreichen des<br />

Platzes rechts in eine Seitengasse ab, gelangt man zu einem alten Weinkeller. Dort ist es<br />

selbst im Hochsommer angenehm kühl<br />

und man kann in Ruhe ein Glas Wein geniessen.<br />

Von der Place Paoli aus führt eine<br />

flache Treppe, die Rue Scoliscia, aus abgeschliffenen<br />

Granitkugeln aus dem Tavignano<br />

und der Restonica, hoch zur Place Gaffori.<br />

Analog zur Place Paoli findet man hier<br />

ebenfalls eine Bronzestatue, diesmal von<br />

Herrn Gian Pietro Gaffori, der den Korsen<br />

zeigt, in welche Richtung es geht. Am Sockel<br />

findet man ein Flachrelief, welches<br />

eine dramatische Szene zeigt: Gafforis<br />

Frau Faustine hält eine lodernde Fackel<br />

über ein Pulverfass und zwingt so die ver-<br />

Gaffory vor seinem einstigen Wohnhaus<br />

216<br />

zweifelten Bürger zum Durchhalten. Die<br />

Genuesen sollten einst die Abwesenheit<br />

des Generals Gaffori genutzt und sein Haus überfallen haben. Einige Korsen eilten Faustine<br />

Gaffori zu Hilfe und sie verbarikadierten sich im Haus. Tagelang verteidigten sie sich<br />

gegen den Kugelhagel der Genuesen. Die Not wurde immer grösser und die Verbündeten<br />

legten Faustine nahe, sich zu ergeben. Diese wollte davon nichts wissen und brachte ein<br />

Pulverfass ins untere Zimmer, wo sie drohte, das Haus in die Luft zu sprengen, sollten sie<br />

nicht aufhören auf den Feind zu schiessen. Das Argument überzeugte ihre Freunde und<br />

sie hielten durch, bis General Gaffori endlich mit einer Schar Korsen zurückkehrte und die<br />

Genuesen vertrieb. Die Einschusslöcher sind heut noch in der Fassade des Hauses, welches<br />

an der Place Gaffori steht, zu sehen.<br />

Ebenfalls an der Place Gaffori steht die Verkündigungskirche (Eglise de l'Annonciation).<br />

Sie wurde 1450 errichtet und im 17. Jahrhundert umfassend restauriert und erweitert.<br />

Der hohe undd schmale Glockenturm passt hervorragend ins Bild der Altstadt, vor allem,<br />

wenn man von der Zitadelle her hinunterschaut. Im Kircheninnern ist eine Figur des Heiligen<br />

Theophil zu sehen. Er wurde 1676 geboren, trat mit 17 dem Franziskanerorden bei<br />

und wirkte jahrelang in Italien, wo er mehrere Ermitagen gründete. 1730 kehrte er<br />

nochmals nach <strong>Korsika</strong> zurück, ehe er 1740 in Italien starb. 1930 wurde er von Papst<br />

Pius XI. heilig gesprochen.<br />

Geht man rechts der an Kirche vorbei, gelangt man zu einem niedlichen Tante-Emma-<br />

Laden. Die Zeit scheint dort stehen geblieben zu sein. Einzig das €-Zeichen auf den<br />

Preisschildern zeigt, dass man die Umstellung nicht verpasst hat.<br />

Etwas oberhalb der Place Gaffori liegt ein Parkplatz, von wo aus man durch ein Tor auch<br />

in die Zitadelle gelangt. Bevor man aber dort durch schreitet, sollte man noch rechts halten<br />

und entlang der Festungsmauer südwärts gehen. Man folgt den Schildern Belvédère,<br />

durchquert ein schön angelegtes Restaurant und gelangt so auf eine Aussichtsplattform,<br />

von wo aus man einen tollen Blickt über Corte und den obersten Teil der Zitadelle, den<br />

Adlerhorst (Nid d'Aigle) hat. Ein äusserst beliebtes Fotomotiv. Bei den beiden Tälern handelt<br />

es sich um das Restonicatal (links) und das Tavignanotal (rechts).<br />

Auf dem gleichen Weg geht man wieder zurück zum Parkplatz und betritt durch das bereits<br />

erwähnte Tor die Zitadelle. Auf dem grossen Platz vor dem Museum, der Place du<br />

Poilu, finden in der Saison zahlreiche Konzerte statt. Beim grossen Gebäude rechterhand

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