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Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,

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Woher stammt der arische Christ?

Hermann Rehwaldt

Für einen Deutschen, der sich mit Okkultliteratur und Okkultquellen

nicht befaßt, ist der Gedanke des „arischen Christus“ ziemlich überraschend,

sozusagen unvermittelt. Er wurde zur Zeit des Rasseerwachens

propagiert und gierig aufgegriffen. Der erste volkstümliche Schriftsteller

völkischer Richtung ist Chamberlain, der in seinen „Grundlagen des 20.

Jahrhunderts“ und an anderen Orten diesen Gedanken vertrat. Da es für

einen völkisch erwachenden Deutschen – trotz aller Beweisaktrobatik

„berufener“ 1) Theologen – geradezu eine Ungeheuerlichkeit war, daß sein

„Heiland“ und „Erlöser“ ausgerechnet der Rasse angehört haben soll, die

er gerade am heftigsten bekämpfen mußte, fand diese Lehre günstige

Aufnahme. Auf diese Weise hoffte man das Christentum retten zu können.

Man drückte ein und sogar beide Augen zu, um aus den „Evangelien“

einen „Beweis“ für diese unbeweisbare „Tatsache“ herauszudestillieren;

man ließ fünfe gerade sein und weiß schwarz heißen, um in der Lehre des

Jesus von Nazareth „arische“ Bestandteile zu entdecken. Über die

Unfruchtbarkeit aller dieser Versuche wurde schon viel geschrieben. Die

Versuche, die unsinnige Behauptung, die Jesuslehre sei „arisch“, aufrecht

zu erhalten, erinnern an die Versuche der „altpreußischen“ Freimaurer,

ihr Ritual zu einem „arischen“ oder „nordischen“ zu stempeln – trotz

Adoniram-Symbole und künstlicher Beschneidung.

Die Lehre vom „arischen Jesus“ ist nicht von Chamberlain erfunden

worden. Sie stammt aus den Tiefen okkulter Geheimlehren, wie sie

namentlich von der Ariosophie vertreten wurden. Liest man die

Auslassungen von Lanz v. Liebenfels, Hans Hartmann, Karl Kern oder

Albert Reichstein über den „arischen Christus“, so glaubt man eine

„deutschchristliche“ Predigt vor sich zu haben. Nicht umsonst begeisterte

sich ein protestantischer Kirchenbeamter, der Pfarrer Karl Gerecke, über das

Buch von Frenzolf Schmidt (Ariosoph): „Urtexte der Ersten Göttlichen

Offenbarung“, die „Attalantische Urbibel“ folgendermaßen:

„Was ist das doch für eine wunderbare Gottesgabe; Ihr ,Urtext der

ersten göttlichen Offenbarung‘ Jetzt wird der Bann gebrochen werden für

unser deutsches Volk, für die Kirche Christi und das Christentum. Wieviel

wunderbares Licht strahlt da auf! ... Es liest sich wie eine Andacht“, usw.

usw.

1) „Berufen“ im Sinne der Paulusworte 1. Kor. 1, 26.

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