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Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,

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Rasse und Religion

Von Hans Kopp

Es fällt auf, daß in den üblichen Nachschlagewerken, z. B. dem Großen

Brockhaus und dem Großen Herder bei „Gott“ steht: „Das Heilige als

Person gefaßt“ bzw. das „absolut Heilige“. „Heilig“ und „Heil“ (germ.

Stammwort) weist auf Schutz vor Verletzung; „heilen“ bedeutet die

erfolgreiche Bekämpfung eines Übels; der Heiland ist der Retter aus Not

und Ungemach. Gott wird also in Beziehung zum Leid gesetzt.

Diese Deutung geht nicht ohne weiteres aus dem Wort „Gott“ hervor, das

mit „gut“ verwandt ist, ursprünglich sächlich war und erst unter

christlichem Einfluß männlich geworden ist. (J. Hoffmeister: Wörterbuch

der philosophischen Begriffe.) Das Göttliche wird als ein seiendes

Vollkommenes gedacht und nicht in der Beziehung zum Leid erschöpft.

Mathilde Ludendorff sagt ganz einfach: Gott ist das Wesen der Erscheinung;

ohne allerdings durch die Begrenztheit der Schöpfung damit auch Gott zu

begrenzen oder zu bestimmen 1) .

Aus der ersten Auffassung – Gott: das „Heilige“ – atmet uns der Geist

des Bittgebetes, des Opfers, der Angst und Scheu, aus der zweiten – Gott:

das Wesen der Erscheinung – der Geist der Freiheit und der erlebenden

Selbstverständlichkeit entgegen.

Bei der Betrachtung der geschichtlichen Religionen war es lange üblich,

alle Religionen aus der Angst vor einem Schicksal oder vor Dämonen und

aus Verlangen nach Glück hervorgehen zu lassen. Die ältesten und auch die

primitivsten Völker hätten die meiste Angst gehabt, und erst allmählich

hätte sich das religiöse Bewußtsein so geläutert, daß Egoismus und

Eudämonismus (Lustsuche) überwunden wurden. So läßt z.B. Eduard von

Hartmann, dem man gewiß keine Kirchenfrömmigkeit nachsagen kann, sein

großes Werk: „Das religiöse Bewußtsein in der Menschheit im Stufengang

seiner Entwicklung“, 1882, mit der eudämonistischen Stufe beginnen: „Die

eudämonistische Stufe des religiösen Bewußtseins erfordert Gebet und

Opfer als die wesentlichen und unentbehrlichen Bestandteile des religiösen

Cultus.“ Erst über viele Stufen käme dann die Menschheit zu der

Auffassung, „daß das Wesen Gottes der Welt immanent“ (innerlich) sei.

Diese Auffassung, daß die ersten Menschen immer in Zittern und Angst

vor ihrem Gott standen, hat sich dann auch auf die Geschichte ausgewirkt.

Alle alten Völker, ob es nun Germanen, Azteken oder Babylonier sind, auch

1) „Ein Wort der Kritik an Kant und Schopenhauer“ und „Vorträge zur Hochschulwoche 1955

für Gotterkenntnis (L)“ S. 29.

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