Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Hier kann das Ich wählen. Als Vorgabe dieser Wahl ist Deutung des
Rasseerbgutes durch das persönliche Erbgut zu betrachten. Der edle
Charakter wird sein Rasseerbgut anders deuten als der unedle (S. 117). Die
freie Wahl des Ichs kann dadurch eingeengt werden (S. 119).
Das persönliche Erbgut ist demnach durch das Ich an dem Wandel der
Seele beteiligt (S. 121).
Erlebt das Ich jedoch in einer Weise, daß es angeborene persönliche
Eigenschaften nicht mehr „verwenden“ will, sie haßt (S.112), auch wenn ein
Erbahne sie bejaht hat, „so wird diese persönliche Erbanlage versinken
müssen im Unterbewußtsein auf Nimmerwiedersehn“ im Dasein dieses
Menschen, in dem „durch Selbstschöpfung die göttlichen Wünsche
herrschen“.
Hier sehen wir also eine Änderung durch die Selbstschöpfung. (S. 122).
„Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange …“
(In Goethes Faust fällt im Prolog der bekannte Satz: „Ein guter Mensch
in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewußt.“)
Aus dem eingangs angeführten Brief Cosima Wagners geht hervor, daß
der Dirigent Levi mit Schiller durchaus nichts anzufangen wußte. Mathilde
Ludendorff begründet das in ihrem Werk „Des Menschen Seele“, wenn sie
sagt: „Es langweilt sich der Jude z.B. unweigerlich … bei den Worten
Schillers“ und dazu die unterbewußte Gesetzlichkeit angibt. (Ausg. 1941, S.
147).
Daß Levi den „Parsifal“, dieses magische Kunstwerk, in dem die
biblische Bundeslade als Gral wieder auftaucht, und dessen mittelalterliches
Vorbild gedichtet wurde, als nahöstliches Sagengut ins höfische Europa
eindrang, ist dagegen verständlich: der Allerweltsgott aus jüdischem
Stamm, Christus Jesus, erscheint umgedeutet als arischer. Wenn Levi
dazwischen Witzeleien machen konnte, so war ihm mehr oder minder diese
„Maskerade“ klar — um mit Wilhelm Busch zu reden.
Man kann also — ohne in Seelenschnüffelei zu verfallen — des
Hermann Levi Taufverlangen doch nur als das leichte Gekräusel an der
Oberfläche uralten gefestigten Rasseerbgutes bezeichnen.
Ganz anders ist der Ausspruch im Faust zu bewerten, besonders wenn
man sich klar ist, daß die Faustsage das Mühen des halbaufgeklärten
mittelalterlichen Deutschen ist, zwischen okkulten und sinnlichen
Verführungen sich selbst zu finden — was er schließlich irrtümlich in einem
humanitären Glückswerk erreicht glaubt.
Schon allein der Anfang des Prologverses „Ein guter Mensch“ gibt dem
ganzen Ausspruch die Richtung zum Berghang, gleich welchen Erbgutes
rassischer oder persönlicher Art Faust ist.
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