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Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,

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und in dem mystischen Symbolismus den Grundpfeiler der Macht der

römisch-katholischen Kirche. Und beide suchten diese Erkenntnis in ihren

Organisationen in der Praxis zu verwirklichen – Lanz im Kleinen, in seinem

sektiererischen ONT, Hitler in Anwendung auf das Großdeutsche Reich.

Alle diese Übereinstimmungen haben Hitler nicht gehindert, die

Ariosophie mit allen anderen Okkultbünden nach der Machtergreifung zu

verbieten. Lanz bekam Schreibverbot. Der Diktator duldete eben keine

anderen Götter neben sich. Vielleicht spielt aber auch die Furcht eine große

Rolle dabei, daß die offensichtlich irren Ideen der „Theozoologie“, mit

seiner Partei in Zusammenhang gebracht, diese lächerlich machen würden.

Auch der Thuleorden wurde aufgelöst und Sebottendorff zur Emigration

gezwungen.

Zum Schluß seiner Betrachtungen bringt Dr. Daim einige „Überlegungen“,

zunächst zur „Tiefenpsychologie des Lanz und Adolf Hitlers“,

und kommt dabei zum Schluß, daß beide an dem in der Psychoanalyse so

beliebten Ödipuskomplex gelitten hätten. Es würde zu weit führen, wollte

ich die tiefgründigen Auslassungen des Verfassers ausführlich zitieren. Ich

verweise den interessierten Leser auf das Buch selbst. Kurz, beide hätten

ihre Väter gehaßt, weil sie von einer übermäßigen Liebe zu ihren Müttern

befallen wären und außerdem an einer unterdrückten oder verdrängten

Angst vor ihren Vätern gelitten hätten. Sie identifizierten dann unterbewußt

– oder tiefenpsychologisch – diese ihre Väter mit den Tschandalen, den

Minderrassigen, den Äfflingen. Daraus wären später bestimmte Affekte

erwachsen, die sich schließlich in der Praxis des 3. Reiches auswirkten.

M. E. hat Dr. Daim in seiner tiefenpsychologischen Betrachtung den

Umstand übersehen, daß Lanz ein abtrünniger katholischer Geistlicher

gewesen ist, ein verkrachter Zölibatär zwar, aber immerhin in den

kirchlichen Suggestionen in bezug auf das Zölibat des Priesters befangen.

Diese Suggestionen haben sich sicherlich in seiner Einstellung der Frau und

dem Geschlechtlichen gegenüber ausgewirkt. Wie käme er sonst zu dieser

Einstellung der Frau gegenüber, die er von vornherein als minderwertig,

allen Versuchungen von seiten der Tschandalen äußerst anfällig und zum

Rassenverrat – er nennt es Blutschande – fähig hinstellt.

Dr. Daim hat durchaus recht, wenn er in der Ariosophie und im

Nationalsozialismus ein „pervertiertes Christentum“ sieht. Beiden liegt

der Erlösergedanke zugrunde – aus Hitlers Worten Rauschning gegenüber

ist klar ersichtlich, daß er sich seiner Rolle als Erlöser voll bewußt war.

Lanz allerdings mußte sich mit der Rolle eines Reformators begnügen. Sein

Erlöser war der Jesus-Frauja.

Über Dr. Daims Ausführungen über das Rassenproblem kann man

verschiedener Meinung sein. Daß er die von Lanz und Hitler vorgelegte

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