Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Und das ist unbedingt notwendig. Denn die Ariosophie ist die Okkultrichtung,
die zum Auffangen der völkisch erwachenden, weltanschaulich
jedoch nicht bis zur letzten Klarheit gedrungenen Deutschen
geeignet ist und sich dabei des Mittels der Rassevergottung bedient, das
fast ebenso wirksam ist wie das nun in Deutschland beiseite gelegte der
Rasseverneinung. Kurz zusammengefaßt besagt die ariosophische Lehre,
daß die „Arier“, die „blonde Herrenrasse“, vermöge ihrer göttlichen
Abstammung zum Herrschen über die minderwertigen bzw. widergöttlichen
„Tschandala“ — alle anderen Rassen — bestimmt seien. Zur Zeit seien die
Tschandala beinahe an die Herrschaft gelangt, und es sei darum die Aufgabe
der Arier, diesen die Herrschaft zu entreißen und ein arisch geführtes oder
regiertes Weltreich aufzurichten, in dem die Ariosophen, die „Priester der
weißen Magie“, die „Eingeweihten“ zu herrschen hätten.
„Die Arier stammen aus dem Sonnenland und gehen ins Sonnenland!“
lehrt auf Grund der obenerwähnten Bücher der Ariosoph Paul Horn in der
„Zeitschrift für Geistes- und Wissenschaftsreform“. Klar und einleuchtend,
das muß man wohl sagen. Fast ebenso einleuchtend, wie der „Beweis“, den
P. Horn anführt:
„Im neuen Testament liest man an einer Stelle im Petrusbrief: ,Wir sind nur Pilger auf
dieser Erde.‘ Deutlicher kann es nicht gesagt werden, daß die Erde als Planet nie und nimmer
die Heimat der Arier sein kann.“
Fürwahr äußerst deutlich! Aber so sind alle ariosophischen „Beweise“.
Doch beschäftigen wir uns etwas mehr mit diesen ariosophischen Ariern.
Ihre Heimat ist also die Sonne. Das haben alle obenerwähnten Leuchten
festgestellt, und als Hauptbeweis führt z. B. der zur Genüge bekannte
ehemalige römisch-katholische Priester, der heutige Ariosophen- und ONT-
Papst Lanz-Liebenfels das Zeugnis des „größten ariosophischen Mediums“
Jakob Lorber von der Neusalems-Gemeinde 3) an. Auch ein „Beweis“! Diese
Sonnensöhne haben also hin und wieder Kolonien auf der Erde gegründet,
die zu „beträchtlicher Blüte gelangten“, dann aber bald verfielen, weil die
Sonnensöhne „illegale“ Verbindungen mit „Erdenbewohnern der verschiedensten
Arten“ eingingen. Die Sonnenabstammung der Arier beweist
Horn nach „großen Vorbildern“ auch mit der Parabel des Jesus von
Nazareth über den „verlorenen Sohn“, ferner damit, daß der christliche
Religionsstifter und die Apostel auf den Bildern christlicher Künstler stets
eine „Gloriole“, den sogenannten Heiligenschein, um den Kopf erhalten. In
der Tat, einen „schlagenderen Beweis“ kann man kaum anführen. Ich las die
Stelle in dem erwähnten Aufsatz des Herrn Horn zwei- und dreimal, bevor
ich meinen Augen traute. Aber es ist leider so, leider für Herrn Horn, denn
eine derartige „Logik“ zeugt von dem erschreckenden Erfolg der okkulten
3) Siehe H. Rehwaldt: „Das schleichende Gift.“, Ludendorffs Verlag.
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