Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Überwindung des Aberglaubens
Von Hans Kopp
Der Bergbauer konnte seiner Schwägerin den Glauben an den persönlichen
Gott nicht als falsch beweisen, denn sie hielt einen Trumpf bereit:
„Das kannst Du aber nicht ableugnen, als unser Vater im Krankenhaus starb,
ging zur gleichen Zeit das Küchenfenster auf.“ Und ihr Sohn sagt noch:
„Und dreimal klopfte es in unserer Küchenvertäfelung, als vergangenes Jahr
der Sepp verunglückte. Wir wußten davon rein gar nichts.“
Es hatte sich in beiden Fällen der Geist des Verstorbenen nach dem
Glauben der Leute „angemeldet“.
„Was soll man da sagen“, meint der Bauer, „wo doch die Wissenschaft
schon längst die Unmöglichkeit der Geistererscheinungen bewiesen hat? An
diesem Geisterglauben hängt der Glaube an den persönlichen Christengott,
der ungefähr in der gleichen Weise vorgestellt wird.“
Es handelt sich hier um sogenannten „Aberglauben“. Das Wort „Aberglauben“
kam erst am Ende des Mittelalters auf und hängt mit dem Wort
„after …“, d. h. „rückwärts, minderwertig“, zusammen. Aller Glaube, der
damals nicht mit der christlichen Lehre übereinstimmte, wurde so
bezeichnet. Daraus ergibt sich schon, daß in diesem „Aberglauben“ auch
manch Wertvolles stecken konnte, das die christlichen Priester für ihre
Lehre als gefährlich empfanden.
Es wäre damit von vornherein jeder „Aberglaube“ auf wertvolle und
schwindelhafte Bestandteile zu untersuchen. Durch eine solche Zerlegung
würde Klarheit geschaffen und die ängstigenden Wirkungen des
Aberglaubens verlören sich. –
Wenn sich der Fensterflügel beim Tode des Vaters öffnet, so ist einmal zu
untersuchen, ob sich dieser Flügel sonst auch von selbst schon einmal
geöffnet hat. Sicher war das der Fall. Des weiteren ist die Stimmung in der
Familie zu vergegenwärtigen: Man hat den Tod des Vaters, der schwer
krank war, befürchtet; man bangte um den im fernen Krankenhaus
Liegenden. Nun muß sich noch jeder der Bangenden selbst gestehen, was
auf ihn in solchen Tagen Eindruck machte. Es waren wahrscheinlich nicht
die Töne und Bewegungen seiner bewußten Tagesarbeit, sondern jene Töne
und Bewegungen, die nebenher von den Gegenständen des liebgewordenen
Hauses verursacht werden. Solche Töne und Bewegungen werden vor allem
in stillen Stunden wahrgenommen, und zwar wieder nicht durch eine
bewußte Beobachtung und Erwartung, sondern nebenher. Festgestellt
werden sie dann erst im Nachhinein. Es klingt etwas in uns auf wie aus
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