Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Setzt Selbstschöpfung ein Ändern oder
Umdeuten des Erbgutes voraus?
Von Dietrich Cornelius
Wilhelm Busch lernte im Oktober 1880 in München Richard Wagner und
Frau Cosima kennen, und zwar in Gegenwart von Hermann Levi, Lenbach
und Gedon.
Cosima Wagner schreibt am 28. 6. 1900 über diesen Hermann Levi
(1839–1900) an H. St. Chamberlain aus Bayreuth, warum Wagner den eben
verstorbenen Levi als Dirigent geschätzt habe. Levi hatte 1882 die erste
Aufführung des “Parsifal“ in Bayreuth geleitet. Seit 1872 war er in
München Hoftheaterkapellmeister und seit 1894 Generalmusikdirektor
gewesen.
Nachdem Cosima in ihrem o. a. Brief ausgeführt hat, daß die hohe
geistige Kultur, die Gewissenhaftigkeit in praktischen Dingen, die
Generosität (Levi lehnte jede Bezahlung ab) und die Auffassung des
Gedankens der Schule Wagner bewogen hatte, ihm sein Werk anzuvertrauen,
fährt sie fort:
„Was nun schwere Konflikte herbeiführte, das war das, was seinem Stamm als Fluch
mitgegeben ist: ein Mangel an Glauben, selbst da, wo er Überzeugung hatte, Mangel an
Andacht, sogar da, wo er verehrte, daher Witzeleien im Orchester, welche einige
Mitglieder desselben tief kränkten. Er hat sehr darunter gelitten, Jude zu sein; er hat es
mir gesagt. Aber dies Leiden war nicht tief genug, um eine Wandlung hervorzubringen
…, ein dämonischer Instinkt trieb ihn dazu, wo er es konnte, den Germanen
zurückzudrängen und den Juden zu fördern. Für Schiller fehlte ihm jedes Verständnis.“
In diesem Zusammenhang kommt Cosima Wagner auch auf Wilhelm
Busch zu sprechen:
„Vor längeren Jahren, nachdem er (Levi) mit Wilhelm Busch — ein christlich
überzeugter Protestant — eine romanische Abtei besucht hatte, schrieb er diesem:
Warum hast Du mich damals nicht in dieser Krypta gleich in das Taufbecken geworfen
und mich befreit? Worauf Busch erwiderte …“
Da Cosima nur aus zweiter Hand berichtet, ist es aufschlußreicher,
Wilhelm Busch selbst heranzuziehen, der am 24. 8. 81 über diesen Vorfall
an Levi schrieb:
„Bloß als edler Kulturfreund kommt keiner durch die enge Pforte und fürs Maskieren
zu spaßhaften Zwecken ist wohl mancher zu alt.“ 1)
Dem Juden Hermann Levi ging es also damals um eine Verwandlung
seiner Person, und er glaubte das grundlegend durch den Glaubenswechsel
erreichen zu können. Aber Cosima Wagner und Wilhelm Busch
1) Briefwechsel Cosima Wagner mit H. St. Chamberlain 1888—1908, Reclam 1934; Wilhelm
Busch, Briefe.
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