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Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage

Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,

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einfach als Wirkung des Jahreslaufes verstehen, als Ausdruck des göttlichen

Willens zum Wandel, und er wird die Lustigkeit des Hornungs 4) nicht im

geringsten mit Angst vor Dämonen verbinden können.

Was jetzt nicht ist in einem überkommenen Erlebnis, das kann in dem

gleichen Erlebnis für die gleiche Art von Menschen auch vor Jahrtausenden

nicht gewesen sein.

Damit kommen wir auch auf dem Gebiet der Religion zu jenen zwei

grundsätzlichen Rassen, die dem möglichen Seelenzustand des Menschen

entsprechen: einer Höhlenrasse, der die Geborgenheit vor Angst und Leid

das Liebste ist, und einer Höhenrasse, der die Freiheit und das Stehen in

sich der höchste Wert ist. Wir sehen ein ewiges Nebeneinander dieser

beiden Rassenreligionen und nicht ein Nacheinander, wie es auch noch Ed.

v. Hartmann annimmt. Der Übergang von einer Haltung zur anderen ist nur

dem einzelnen möglich, nicht aber der Rasse an sich, die nur immer sich

selbst wiederholen kann.

Ohne also dem Rassenerbe für die Seelengestaltung des einzelnen ein

zwingendes Gewicht beizulegen, können wir doch diese zwei grundsätzlichen

Seelenhaltungen bei ganzen Gruppen von Menschen beobachten.

Wo diese Gruppen ihre Art festgelegt haben, sei es, daß sie lange Zeit

abgeschlossen leben konnten, sei es, daß sie gerade im Kampf mit einer

andern Umwelt diese besonders scharf ausbildeten, finden wir überall eine

gegenseitige Abneigung aus Unverständnis. Man wirft sich seine

Rassenschwächen als die Wesensmerkmale vor.

Wenn auf der einen Seite etwa das Christentum Luzifer, den Strahlenden,

als das Widergöttliche an sich anspricht und keine größere Gefahr für

Europa je sah, als „in die Dämonie des Hochmutes abzustürzen“ (Gr.

Herder), so sieht z.B. auf der andern Seite ein Freigeist wie der italienische

Dichter Vittorio Alfieri, der in vielem Schiller gleicht, für seine Seele nichts

Schlimmeres als die Hinwerfung in Demut.

Es sei erlaubt, hier einen kleinen Bericht aus seiner „Vita“ anzuführen:

„Und hier will ich, auch als kleine Geschichte, meine erste geistliche Beichte

einschalten, die ich zwischen meinem siebenten und achten Jahre ablegte. Mein Lehrer

bereitet mich darauf vor, indem er selbst mir die verschiedenen Sünden hernannte, die

ich begangen haben könnte, und die mir größtenteils, selbst dem Namen nach, noch

unbekannt waren. Nach dieser vorläufigen, in Gemeinschaft mit Don Ivaldi vorgenommenen

Gewissensprüfung wurde der Tag bestimmt, an dem ich mein Sündenbündelchen

dem Pater Angelo, einem Karmeliter, der auch meiner Mutter Beichtvater war, vorlegen

sollte. Ich ging hin; aber was ich sagte, weiß ich nicht, so groß war mein natürlicher

Widerwille und der Schmerz, meine Geheimnisse, Handlungen und Gedanken einer

Person zu offenbaren, die ich kaum kannte. Ich glaube, der Pater hat selbst meine Beichte

für mich abgelegt; genug, er absolvierte mich, legte mir aber dabei auf, ehe ich zu Tisch

ginge, mich meiner Mutter zu Füßen zu werfen und in dieser Stellung sie öffentlich für

4) Anm. M. Köpke: alter deutscher Name des Monats Februar.

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