Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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alle prähistorischen ungenannten, mußten Opfer gebracht haben, ihre
Götterbäume mußten Opferstätten und jeder Fund mußte eine Opfergabe
gewesen sein.
Diese allgemeine Anschauung wurde dann nach aufgegliedert in der
Weise, daß alle Religionen sich vom einfachen Dämonenglauben über den
Polytheismus (Vielgötterei) zum Monotheismus (Eingottlehre) entwickeln,
von welchem letzteren das Juden- und Christentum die überhaupt
höchstmögliche Stufe aller menschlichen Gotterkenntnis sei.
Dieser fast jedem Kind schon geläufigen Anschauung, die zugleich sehr
wirkungsvoll für die „Höhe“ des Christentums warb, widersprachen aber
nun die einfachsten völkerkundlichen und vorgeschichtlichen Forschungen.
Es haben gerade katholische Wissenschaftler, wie A. Lang und W. Schmidt
(der bekannte kath. Ethnologe), nachgewiesen, daß bei den Urvölkern schon
der Glaube an ein „Höchstes Wesen“, ein „Ur-Monotheismus“ vorhanden
war und ist. Man hat sich also auch von seiten der Kirche von einer dem
Darwinismus ähnlichen Evolutionstheorie auf religiösem Gebiet
abgewandt. 2)
Mit dieser neuen Anschauung, daß also der Polytheismus der Hochkulturen
viel eher ein Nachfolger des Monotheismus der Urvölker ist, fällt
auch grundsätzlich der bisherige Auserwähltheitsanspruch der jüdischen
Religion, die angeblich inmitten von heidnischer Vielgötterei die erste
Eingottlehre gewesen wäre. Dies im einzelnen zu beweisen, ist allerdings
hier nicht unsere Absicht.
Wie eingangs aufgezeigt, ist die viel vordringlichere Frage, welche
Auffassung von Gott einer Religion zugrunde liegt, ja, es fragt sich
überhaupt, ob man nicht den Begriff „Religion“ jener Anschauung
verbindlich machen muß, die Gott als das „Heilige“, vor dem man Angst
hat, dem man Opfer bringt und in dessen Händen man schicksalhaft als
Mensch liegt, auffaßt, während man die andere Anschauung, die Gott als
das „Wesen der Erscheinung“, das der Mensch in Freiheit sich bewußt
machen kann, auffaßt, mit einer anderen Bezeichnung, etwa
„Gotterkenntnis“, belegt.
Bis in die kleinsten Ereignisse des menschlichen Lebens geht diese
Verschiedenartigkeit. Wenn etwa vom Faschingstreiben gesagt wird, daß es
nach „seiner Herkunft ein Stück dunkler, naturhafter Religion (ist), die zum
Ende des harten Winters die Dämonen der Finsternis und Kälte als
Mummenschanz vertreibt“ 3) , so wird ein anders erlebender Mensch es ganz
2) W. Schmidt: „Ursprung der Gottesidee“, 12 Bd. 1926/55; H. Kühn: „Das Problem des Ur-
Monotheismus“, 1950; s. auch „Quell“ 5/1960: „Universalreligion für das Wassermannzeitalter“.
3) Gr. Herder: Das Spiel
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