Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Der „dunkle Drang“ darf uns diesen Menschen nicht von vornherein in
den „Schacht“ versetzt denken lassen, denn das „dunkel“ steht hier für
„unklar, unsicher, nur ahnend“, so wie Mathilde Ludendorff die
Gottoffenbarungen des Unter- und Überbewußtseins nennt; schließlich kann
ein „guter Mensch“ nicht ins „Dunkel“ wollen.
Anders steht es mit dem Wort „Drang“.
Mathilde Ludendorff spricht vom Unvollkommenen, der auf der
Berglehne oder im Schacht lebt, und sie sagt: „Der Wunsch, dieser
,Zerrissenheit‘, diesem Hin- und Herpendeln zwischen zwei artanderen
Welten ein Ende zu machen, ist als dumpfer Drang in jedes Menschen Seele
gelegt.“ („Selbstschöpfung“ aaO, S. 78).
Dieser Zerrissenheit, Unvollkommenheit, kann auf dreifache Weise ein
Ende gesetzt werden: „plappernder Toter“, „Teufel“, Vollkommener. (S. 79).
Wenn aber der Mensch als „gut“ bezeichnet wird, so kann der dunkle
oder besser: dumpfe Drang nur zur Berglehne oder zumindest zum Aufblick
aus dem Schacht führen.
Doch enthält das Wort „Drang“ zu viel des Wollens, und auf dem Gebiet
der Selbstschöpfung ist Drängen, also starkes Wollen, eher zum Absturz als
zum Abflug führend. Mathilde Ludendorff sagt dazu im „Gottlied der
Völker“ beim Abschnitt „Der Mensch als vergängliches Kunstwerk“:
„Ganz anders der Schöpfer des vergänglichen Kunstwerkes, des dauernd
gottgeeinten, einzigartigen, einmaligen Menschen. Weil er sich nie die
Aufgabe der Selbstschöpfung stellte, weil er niemals bewußt an dem ihm
Unsichtbaren gestaltete, bleibt sein Schaffen in allen Stufen des Werdens
frei vom Drange. Ja, so wunderbar sind die Seelengesetze, daß er sich der
Unvollendung des Werkes gar nicht bewußt wird! Auf jeder Stufe des
Schaffens neigt die Menschenseele im Gegenteil dazu, mit sich zufrieden zu
sein, wie der Künstler es nie mit dem unvollendeten, ihm wahrnehmbaren
Werk wäre. Erst in der weiteren Schaffensstunde wird ihm bewußt, daß sein
bisheriger Zustand, den er für Gottgeeintheit gehalten, immer noch
Gottferne war. Erst im Rückblick auf die Vergangenheit kann er
wahrnehmen, was er an Wandel schuf. Dadurch aber ist dem Schaffenden
an diesem erhabenen Kunstwerk die göttliche Spontaneität, die Erhabenheit
über Ursachen und inneres Drängen jedweder Art, allzeit gesichert.“ (ebd.
S. 188/89).
Selbstschöpfung geschieht also nicht auf ein Drängen hin, wie sie ja auch
der Umgebung und dem Menschen selbst nicht klar erkennbar ist: dies eine
Voraussetzung ihrer Verwirklichung, (s. dazu „Selbstschöpfung“, S. 95; „In
den Gefilden der Gottoffenbarung“, S. 209).
Der Goethesche Satz kann sich nur auf den im Schacht oder am
Berghang wandelnden guten Menschen beziehen, denn über die Selbst-
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