Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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kreuzertum zugrunde, sodaß die „völkische“ Einstellung dieser Richtung in
Wirklichkeit ein ganz anderes Gesicht erhält. In meiner Schrift „Die
,kommende Religion‘“ befasse ich mich mit dieser Frage ausführlich und
verweise den Leser darauf. Hier muß ich mich auf die kurze Beleuchtung
der „exoterischen“ Lehre beschränken.
Aber auch in dieser leuchtet das wahre „völkische“ Gesicht der
Ariosophie hindurch — durch all das Beiwerk des „Ariogermanentums“ der
„blonden Herrenrasse“ usw. Denn sie lehrt, daß z. B. die Schöpfer der
altmexikanischen Kultur, die Völker der Hunnen und der Magyaren
(Ungarn) arischer Abstammung sind. Sie alle haben ihren Ursprung in
Atlantis, der sagenhaften Insel im Atlantischen Ozean, die ursprünglich
durch reine Arier besiedelt gewesen und durch eine furchtbare
Naturkatastrophe untergegangen sein soll. Die „Beweise“ für die Existenz
des atlantischen Reiches schöpfen die Ariosophen aus den Schriften des
alten „Eingeweihten“ Plato 5) , ferner aus der Bibel und aus der Edda. Die
Ariosophen Karl Georg Zschaetzsch in den Büchern „Atlantis, die Urheimat
der Arier“ und „Herkunft und Geschichte des arischen Stammes“, Lanz-
Liebenfels in der „Theozoologie“, Wieland in dem schon erwähnten Buch
„Atlantis, Edda und Bibel“ und andere verwenden auf das „Belegen“ dieser
Irrlehre unsagbare Mühe und schleppen eine Unmenge „Material“
zusammen, dessen Wert wir an den oben angeführten „Beweisen“ des Herrn
Paul Horn gesehen haben. Es ist wirklich nicht schwer, die Behauptung aufzustellen,
die Bibel z. B. sei eine Sammlung von „esoterisch“ geschriebenen
Wahrheiten, vermengt mit Fälschungen und Lügen. Schwieriger wäre aber
zu beweisen, welche Teile daraus „echt“ und welche „unecht“ sind, und
noch schwieriger, nachzuweisen, daß gerade die von den Ariosophen
vorgeschlagene Lesart der „echten“ Stellen die einzig richtige sei. Die
Ariosophen zerbrechen sich jedoch den Kopf darüber nicht. Sie rechnen mit
„vorbereiteten“ Hirnen ihrer unkritischen Leser und Gefolgsleute. Das, was
in ihren Kram paßt, ist eben „echt“, was aber nicht paßt, das ist eine
Fälschung. Sie sind nicht allein in dieser Arbeitsweise. Alle anderen
Okkultsekten verfahren danach, ja auch Deutsche Christen unterscheiden
sich von ihnen darin nicht wesentlich. Es scheint beinahe, daß ariosophische
Gedankengänge nicht ohne Einfluß gerade auf diese evangelische
Unterkirche geblieben sind, doch das zu untersuchen muß ich anderen
überlassen.
An Hand der erwähnten Quellen lehren also die Ariosophen, daß
zwischen „Sintbrand“ und „Sintflut“ das arische Reich in Atlantis bestanden
und eine hohe Kultur entwickelt habe. Die Insel Atlantis wäre jedoch nur
noch das letzte Drittel eines ehemaligen Kontinents, der einst Amerika mit
5) Siehe „Das schleichende Gift“, „Die ,kommende Religion‘“. Ludendorffs Verlag G.m.b.H.
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