Köpke, Matthias - Vergleich einiger Rassenlehren, 2. Auflage
Matthias Köpke, Koepke, Zollchow, Nordwestuckermark, Esausegen, Esau Segen, Erich Ludendorff, Mathilde Ludendorff, Vergleich einiger Rassenlehren, Rasselehren, Gibt es einen Wertmaßstab für Rassen?, Eine Sammlung von Aufsätzen aus der Gedankenwelt der Ludendorffbewegung, Ludendorff Bewegung,
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Osten die Enthüllungen, die sich aus einem Dokument ergeben, das jetzt
von dem ehemaligen Vertreter des Auswärtigen Amtes bei der Obersten
Heeresleitung bekanntgegeben wird. Der Botschafter Werner-Otto von
Hentig schreibt zu seinem Dokument einleitend:
Bei unaufhaltsamer Erblindung habe ich meine Akten, in der heutigen Sprache
„Papiere“, bis auf persönliche Arbeiten den Archiven überlassen. Bei meinem Umzug
vom Land in die Stadt sichteten und verpackten meine Söhne den Rest. Kürzlich aber fiel
mir ein Umschlag in die Hände, worauf in großer Schrift „Wichtig“ vermerkt war. Meine
Frau las mir einen der rostig zusammengehefteten Bogen vor. Es war der Bericht, den ich
im November 1942 als VAA (Vertreter des Auswärtigen Amts) dem Auswärtigen Amt und
der Obersten Heeresleitung erstattet hatte. Ein VAA hatte bei der jeweiligen Heeresleitung
als Völkerrechtskundiger des Auswärtigen Amts Völkerrechtsbrüche festzustellen
und auch sonst dem Armeeführer politisch beratend zur Seite zu stehen.
Dieser Bericht fiel in eine Zeit, in der die Vorwärtsbewegung unserer Armee —
November 1942 — zum Stillstand gekommen war und die Schwierigkeiten des
winterlichen Klimas, nicht zuletzt eine rege Partisanentätigkeit die weiteren Aussichten
des Rußlandfeldzuges verdüsterten. Die östlich eingesetzten Armeen suchten eine
Erleichterung nicht nur ihrer Lage, sondern womöglich einen baldigen Abschluß des
Feldzuges in Rußland.
Der mit seiner Armee zusammen gefangengenommene General Wlassow hatte bei den
Betreffenden große Hoffnungen erweckt. Er war bei einer untadeligen soldatischen, dem
Stalinismus gegenüber ausgesprochen kritischen Haltung in den Gefangenenlagern
eingesetzt und hatte dort alsbald ein ungeheures Vertrauen, ja Begeisterung für den
Gedanken gefunden, Rußland vom Bolschewismus zu befreien. Die deutsche Heeresleitung
sah in ihm die große Hoffnung einer entscheidenden militärischen Entlastung. Die
Partei hingegen sah sich in Hitlers Rußlandpolitik zu einer Wendung gezwungen, ja
bedroht.
In dieser militärischen Lage griff die Oberste Heeresleitung einen Bericht des VAA bei
der 11. Armee auf. Er hatte die im Anfang des Feldzuges noch allgemein und auch
zunächst als zutreffend erlebte hoffnungsvolle Einstellung russischer vom Bolschewismus
bedrückter Volksteile und ihre später folgende tiefe Enttäuschung geschildert. Die Partei
hatte eben mit ihren besonderen Zielen einen völligen Umschwung der Hoffnung der
russischen Bevölkerung erreicht. Diesen Bericht, der der wahren Sachlage gerecht wurde,
wollten die Generäle benutzen, um Hitler für die Einsetzung nicht nur Wlassows und der
hinter ihm stehenden russischen Gefangenen zu gewinnen, sondern damit ein Aufgeben
der Eroberungs- und Siedlungspolitik Hitlers herbeizuführen. Sie kannten die
Erschöpfung ihrer Truppen und die Beanspruchung des Hinterlandes. Sie fühlten, daß
ohne eine entscheidende Wendung in der Politik man militärisch einer Katastrophe
entgegenging. Selbst wagten sie nicht, dem Führer entgegenzutreten, wollten ihn aber
wenigstens ihrer Überzeugung gemäß für die Notwendigkeit einer Annahme der
militärischen Entlastung durch Wlassow gewinnen. Sie gewannen dafür Ribbentrop, der
mit fliegenden Fahnen auf ihren Gedanken einging und den VAA der 11. Armee zum
Vortrag der Lagebeurteilung Hitler persönlich gegenüber in dessen Hauptquartier
Winniza befahl.
Ursprünglich hatte man nach vielen Überlegungen und einer korrigierten Niederschrift
des VAA-Berichts in Führertype durch den Gesandten und Major d. R. v. Hentig
den Vortrag seiner Lagebeurteilung und Vorschläge vornehmen lassen wollen.
Ribbentrop war jedoch von der Stellungnahme seiner Behörde so angetan, daß er die
neue sich dringend anbietende Politik selbst vortragen wollte.
Was er bei dieser Gelegenheit erleben mußte, hat er nach der Audienz, die sich
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