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Menschenbilder - Jochen Fahrenberg

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144 <strong>Menschenbilder</strong>: Psychologische, biologische, interkulturelle und religiöse Ansichten ( J. <strong>Fahrenberg</strong>, 2007)<br />

Gottes-Glauben bei 563 Studierenden der Psychologie<br />

Zustimmung<br />

Prozent<br />

Ich glaube nicht an Gott (Atheismus) 11<br />

Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, und ich glaube auch nicht, dass es möglich ist, 24<br />

dieses herauszufinden (Agnostizismus)<br />

Ich glaube nicht an einen leibhaftigen Gott, aber ich glaube, dass es irgend eine höhere 25<br />

geistige Macht gibt (Deismus)<br />

Manchmal glaube ich an Gott, manchmal nicht 7<br />

Obwohl ich Zweifel habe, meine ich, dass ich doch an Gott glaube 17<br />

Ich weiß, dass es Gott wirklich gibt, und habe daran keinen Zweifel (eindeutiger<br />

12<br />

Theismus)<br />

Kann ich nicht sagen (bzw. o. A.) 4<br />

Religiosität und Interesse an Sinnfragen<br />

Die Befragten sind zu 68 % Mitglieder der beiden Hauptkirchen oder der evangelischen Freikirchen;<br />

keiner Religionsgemeinschaft gehören 32 % an. Wenn sie ihre Religiosität auf einer 10-stufigen Skala<br />

einschätzen, wählen die Studierenden der Psychologie eine mittlere Position (Stufe 5) zwischen „nicht<br />

religiös“ und „religiös“. Wenn es um das allgemeine Interesse an Sinnfragen geht, wird durchschnittlich<br />

eine deutlich höhere Stufe (9) zwischen „nicht interessiert“ und „interessiert“ angekreuzt. Offensichtlich<br />

unterscheiden die Befragten hier sehr deutlich zwischen der religiösen und der nicht religiösen<br />

Orientierung der Weltanschauung.<br />

Grundüberzeugungen der Studierenden<br />

Mit dem Fragebogen sollten weitere, für das Menschenbild grundlegende Überzeugungen erkundet<br />

werden: u.a. hinsichtlich des Leib-Seele-Problems, der Annahme eines freien Willens und der Gerechtigkeit<br />

Gottes angesichts des Bösen in der Welt (Theodizee). Diesen zentralen Themen ist das nächste<br />

Kapitel gewidmet. Darüber hinaus enthielt der Fragebogen zahlreiche Aussagen zur Schöpfung und zu<br />

anderen Themen, die unterschiedliche Zustimmung fanden. Nur etwa ein Fünftel der Studierenden<br />

stimmt traditionellen Glaubensinhalten zu: der göttlichen Schöpfung des Lebens, der Auferstehung<br />

und der Hilfe Gottes. 21<br />

Zustimmung<br />

Prozent<br />

Das Leben auf der Welt ist durch Gott erschaffen worden 23<br />

Der Schöpfergott hat nur dem Menschen, im Unterschied zu anderen Lebewesen, einen 9<br />

Geist/ eine Seele gegeben<br />

Ich glaube an eine Auferstehung und ewiges Leben nach dem Tod 20<br />

Ich glaube an eine geistige Existenz nach dem Tod, ohne dass sich diese Existenzform 60<br />

näher bestimmen lässt<br />

„Gott“ ist eine psychologische Konstruktion der Menschen, die einen letzten/höchsten 69<br />

Sinn in ihrem Dasein suchen<br />

Ich habe bereits erfahren, dass Gott mir in einer konkreten Situation geholfen hat 27<br />

Es gibt das Böse als eine metaphysische, dämonisch-einflussreiche Kraft (Satan) 9<br />

Paranormale Phänomene<br />

Außersinnliche Wahrnehmung und Telepathie z.B. halten 64 % der Studierenden für möglich, Wunderheilungen<br />

45 %, die potentielle Aussagekraft von Horoskopen 17 % und – in extremen Fällen –<br />

einen Exorzismus 14 %. Bei allen vier Themen äußert die besser informierte Untergruppe der mittleren<br />

Semester weniger Zustimmung als die Studienanfänger, doch bleibt die Zustimmung bemerkenswert<br />

hoch. Es existiert ein zusammenhängendes Muster von spirituellen Annahmen: wesentliche Bereiche<br />

des Lebens bleiben der Vernunft unzugänglich, Annahme einer geistigen Existenz nach dem

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