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Menschenbilder - Jochen Fahrenberg

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30 <strong>Menschenbilder</strong>: Psychologische, biologische, interkulturelle und religiöse Ansichten ( J. <strong>Fahrenberg</strong>, 2007)<br />

zeugenderen sozialpsychologischen Erklärungsansatz für das Verhalten der Täter und Mitläufer im<br />

NS-Staat und in anderen totalitären Systemen.<br />

Fromm forderte mehr Sozialpsychologie, eine soziologische statt einer überwiegend biologischen<br />

Sicht. 16 Seine Kritik an Freuds Triebtheorie und Charakterlehre hat die Psychologische Anthropologie<br />

und die empirische Forschung über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Psychoanalyse<br />

und Ethik wesentlich gefördert. Im Unterschied zur Anatomie der menschlichen Destruktivität richteten<br />

sich Die Kunst des Liebens und Haben oder Sein an die breite Öffentlichkeit. Hier ist Fromms<br />

Neigung zu Typisierungen und starken Kontrasten fragwürdig. Die außergewöhnliche Verbreitung<br />

dieses Buches, das viele Jahre lang ein Bestseller war, scheint jedoch sein didaktisches Prinzip zu bestätigen.<br />

Inwieweit der publizistische Erfolg tatsächlich eine Veränderung der Wertorientierung erreicht<br />

hat, ist natürlich nicht festzustellen. Aus der Generation seiner Leser sind vielleicht viele hervorgegangen,<br />

die für eine andere Wertorientierung eintreten und diese auch leben, ebenso die Mitglieder<br />

der heutigen Konsumgesellschaft, der Spaß- und Spielgesellschaft. Kein anderer Autor in neuerer<br />

Zeit hat mit einem Buch über das sozialethische Menschenbild so viele Leser erreicht wie Erich<br />

Fromm.

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