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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Neue Beiträge zur Systematik <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>spinnen. III. 129<br />

Varietäten das ganze Gebiet vom Industal bis Assam, vom Himalaya bis<br />

zur äußersten Südspitze bewohnt. POCOCK hat es unternommen, die Ge-<br />

samtart in eine Reihe von Subspezies zu zerlegen, die sich namentlich<br />

durch die stärkere o<strong>der</strong> schwächere Körnelung <strong>der</strong> Kiele des Truncus<br />

und <strong>der</strong> Cauda, wie durch die Färbung unterscheiden sollen, und denen<br />

er auch geographisch geson<strong>der</strong>te Verbreitungsgebiete zuschreibt. Obgleich<br />

mir ein Material von mindestens 300 Exemplaren zur Untersuchung vor-<br />

gelegen hat, so hat es mir doch nicht gelingen wollen, sie restlos den<br />

POCOCKschen Gruppen einzuordnen. Vor allein aber habe ich mich nicht<br />

überzeugen können, daß gewisse morphologische Merkmale und Färbungen<br />

nur bei den Exemplaren eines geographisch bestimmten Gebietes auftreten,<br />

mit an<strong>der</strong>n Worten, daß die tatsächlich vorhandenen Verschiedenheiten<br />

wirklich in <strong>der</strong> Weise als geographische Rassenmerkmale gelten können,<br />

wie POCOCK es annimmt. So finde ich, um nur einige Beispiele zu erwähnen,<br />

daß die Formen des Gangestals keineswegs immer, wie POCOCK<br />

es schil<strong>der</strong>t, die grobkörnigen Kiele und die dichte Behaarung <strong>der</strong> Cauda<br />

seines „B. tamulus gangeücus" zeigen, son<strong>der</strong>n nicht selten auch fast<br />

glatte Kiele und spärliche Behaarung, während die Exemplare aus dem<br />

Gebiete <strong>der</strong> var. concanensis (Westküste südlich Bombay) zum Teil ein-<br />

farbig lehmgelb waren und keine Spur <strong>der</strong> teerstreifenartigen. dunklen<br />

Rückenkiele aufwiesen, die POCOCK als für diese Rasse charakteristisch<br />

angibt. Ich glaube daher, daß die Frage nach den geographisch unter-<br />

scheidbaren Rassen des B. grammurus durch POCOCK noch nicht endgültig<br />

gelöst ist. Es wird Sache <strong>der</strong> indischen Zoologen sein, auf Grund eines<br />

reichen Materials aus durchaus zuverlässigen Fundorten des Gesamt-<br />

gebiets die Angaben POCOCKs nachzuprüfen.<br />

Als verwandte Arten des B. grammurus, gleich diesem durch<br />

Fehlen des dorsalen Hinterrandkiels des Unterarms ausgezeichnet, sind<br />

von POCOCK drei weitere Formen beschrieben, nämlich B. hen<strong>der</strong>soni,<br />

B.pachyurus und B. rugiscutis. Von diesen ist B. lien<strong>der</strong>soni zweifellos<br />

eine gute, auf den Südosten <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>indischen Halbinsel beschränkte<br />

Art, ebenso B. pachyurus von <strong>der</strong> Nordostküste (Satara-Distrikt südlich<br />

von Bombay). Den B. rugiscutis POC. aber nebst seiner Subspezies<br />

nigritus kann ich nach den mir vorliegenden Exemplaren nur für eine<br />

hellere Farbenvarietät des B. pachyurus erklären. Abgesehen davon,<br />

daß beide „Arten" augenscheinlich dasselbe Gebiet bewohnen (Satara,<br />

Kas, Mahabaleshwar, Poona), hat es mir nicht gelingen wollen, auch nur<br />

die geringsten morphologischen Unterschiede zwischen ihnen aufzufinden.<br />

Ja, auch die auf den ersten Blick in <strong>der</strong> Tat sehr auffallende Verschiedenheit<br />

<strong>der</strong> Färbung — B. pachyurus ganz braunschwarz, auch Cauda und Glied-<br />

maßen, B. rugiscutis mit rotbraunem Truncus und hellen, gelbroten Gliedmaßen<br />

— läßt bei manchen Exemplaren deutliche Übergänge erkennen.

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