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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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H. Klebahn.<br />

mal recht lästig ; in den hiesigen Kulturen liandelte es sich um Psila Eosae<br />

Fahr. In den Versuchskulturen im Botanischen Garten machten sich grüne<br />

Wanzen (L^ws-Arten) unangenehm bemerkbar.<br />

II. Die landesübliche Art <strong>der</strong> Selleriekultur.<br />

Da sich ergeben hat, daß das übliche Verfahren bei <strong>der</strong> Selleriekultur<br />

für das Auftreten <strong>der</strong> Krankheit eine große Bedeutung hat. muß<br />

dasselbe zuvor kurz besprochen werden.<br />

Man sät die Samen um den 1. März in ein Mistbeet, in dem sich<br />

unten eine tüchtige Schicht Mist und darüber gute Erde befindet, etwa<br />

7 g Samen pro Quadratmeter. Um den 1. Mai werden die Keimpflänzchen<br />

auf das Pikierfeld auspikiert. Man pflanzt sie in Abständen von ca. 10 cm.<br />

Anfang Juli werden die Pflanzen in 40— 50 cm Abstand auf dem Acker<br />

ausgepflanzt. Mitunter wird später zwischen je zwei Reihen eine heraus-<br />

genommen, damit die zurückbleibenden Knollen möglichst groß werden.<br />

Die Ernte 1 findet in <strong>der</strong> Kegel Ende Oktober bis Mitte November statt.<br />

Dann werden die besten Knollen nach Entfernung dos größten Teils des<br />

Laubes und <strong>der</strong> Wurzeln zur Aufbewahrung bis zum Winter und Früh-<br />

jahr in Mieten eingelegt.<br />

Die Samen (Früchte) werden entwe<strong>der</strong> bei Händlern gekauft, die die-<br />

selben in vielen Fällen aus Erfurt beziehen, manchmal aber auch von den<br />

Landleuten selbst gezogen. Zu diesem Zwecke werden die überwinterten<br />

Knollen im Frühjahr wie<strong>der</strong> gepflanzt 1<br />

). Es kommt auch vor. daß man<br />

die Knollen nach Erfurt schickt und dort Samen daraus ziehen läßt. Auch<br />

mit Keimpflanzen o<strong>der</strong> pikierten Pflanzen findet lebhafter Handel o<strong>der</strong><br />

Tausch statt. Es zeigt sich dabei nicht selten, daß die Krankheit schon<br />

mit den Samen o<strong>der</strong> mit den Keimpflanzen eingeschleppt wird, indem die<br />

eine Samenprobe gute, die an<strong>der</strong>e kranke Knollen liefert. Es gibt eine<br />

Reihe von Selleriesorten, die sich durch Größe und Gestalt <strong>der</strong> Knollen<br />

sowie durch Eigentümlichkeiten <strong>der</strong> Belaubung unterscheiden. Die am<br />

meisten gebaute Sorte führt den Namen Hamburger Markt. Sie bringt,<br />

sohr große, aber durch starke Seitenwurzeln etwas unregelmäßig gestaltete<br />

Knollen hervor. Hübsch runde Knollen bilden die gleichfalls viel gebaute<br />

Sorte Prager Riesen, ferner Frankfurter Kohlrabi, Delikateß und an<strong>der</strong>e.<br />

Die Sorte Delikateß ist sehr schön, scheint aber etwas empfindlich zu<br />

sein. Weitere Sortennamen sind: Erfurter Kurzlaubiger o<strong>der</strong> Erfurter<br />

kurzlaubiger Apfel, auch Erfurter kurzlaubiger Mark). Erfurter Schnee-<br />

') Ein Versuch dieser Art wurde im Sommer 1912 mit Knollen von den Dünge-<br />

versuchen in Topfen 1911 mit gutem Erfolge durchgeführt.

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