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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Bericht über die Untersuchungen zur Erforschung <strong>der</strong> Selleriekrankheiten. 25<br />

A. Die zur Bodenbehandlung verwendeten Chemikalien.<br />

Xu den Versuchen, mit Giften die im Boden enthaltenen Krankheits-<br />

keime abzutöten o<strong>der</strong> ihrer Wirksamkeit entgegenzuarbeiten, mußten solche<br />

Substanzen ausgewählt werden, die mit kräftiger Giftwirkung o<strong>der</strong> an-<br />

erkannter pilztöten<strong>der</strong> Wirkung die wichtige Eigenschaft verbinden, nach<br />

verhältnismäßig kurzer Zeit, aus dem Boden zu verschwinden o<strong>der</strong> durch<br />

Zersetzung o<strong>der</strong> Umsetzung unwirksam zu werden (s. Anm. 1 1. Über die<br />

verwendeten Stoffe folgen nähere Mitteilungen:<br />

1. Sulfem, eine von <strong>der</strong> ..Chemischen Fabrik Billwär<strong>der</strong>" in Hamburg<br />

hergestellte ca. 50 %ige Emulsion von Schwefelkohlenstoff in Melasse<br />

Preis ca. 35 M für 100 Kilo; 20 Liter entsprechen 25 Kilo. Bei einer<br />

vom Chemischen Staatslaboratorium ausgeführten Analyse ergab sich:<br />

100 ecm Sulfem enthalten 61 cem CS2 , 0,36 g N, 1,18 g K20, 0,0032 g<br />

P . 2 5 Anwendung: 0,3 Liter pro Quadratmeter, mit dem zehnfachen<br />

Wasser verdünnt, wurden mit einer Gießkanne über den Boden<br />

gebraust, in den zuvor in Abständen von ca. 0,5 m Löcher in die<br />

Erde gestoßen waren. Nachdem die Löcher wie<strong>der</strong> geschlossen<br />

worden waren, wurde mit Wasser nachgegossen. Eine gewisse günstige<br />

Wirkung wurde erzielt (Versuche 1908 und 1909). Da aber die<br />

Fabrik nicht genügend interessiert war und die Beschaffung des<br />

Mittels Schwierigkeiten machte, auch eine gewisse Feuersgefahr vor-<br />

handen ist. wurde von weiteren Versuchen abgesehen (s. Anm. 2<br />

und 3).<br />

2. Schwefelblumen, vom Agrikultursyndikat <strong>der</strong> Schwefelproduzenten<br />

empfohlen und zur Verfügung gestellt, Preis 12—20 M pro Doppel-<br />

zentner. Verwendete Menge 200 g pro Quadratmeter. Die Sellerieknollen<br />

wurden in mehreren Fällen sehr ungünstig beeinflußt (Versuch 11,<br />

III, IV. 1909; IL IV, V, 1910). in an<strong>der</strong>en wurde keine Wirkung<br />

bemerkt (I, 1910). S. auch Anm. 4.<br />

3. Schwefelkalkbrühe, von <strong>der</strong> Agrikulturabteilung <strong>der</strong> Schwefelprodu-<br />

zenten empfohlen und zur Verfügung gestellt. Nur einmal ver-<br />

wendet, 25— 100 g pro Quadratmeter (Versuch IV, 1912). s. auch<br />

Anm. 4.<br />

4. Bordeauxbrühe, 2 %ig in bekannterWeise hergestellt, mit einer Brause<br />

über die Fel<strong>der</strong> verteilt. Verwendete Menge 100 g Kupfervitriol pro<br />

Quadratmeter. Wirksamkeit gering (Versuch 1908 und 1909). S. auch<br />

Anm. 5.<br />

5. Eisenvitriol, bekannt durch seine Verwendung zur He<strong>der</strong>ichbekämpfung<br />

(Überbrausen <strong>der</strong> Getreidefel<strong>der</strong>, wobei die benetzbaren Unkräuter<br />

getötet werden, während die durch einen Wachsüberzug geschützten

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