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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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K. Kraepelin.<br />

von Arten nur das eine Geschlecht in den Tabellen berücksichtigt werden<br />

konnte, son<strong>der</strong>n resultiert vor allem aus <strong>der</strong> Tatsache, daß nur verhältnis-<br />

mäßig wenige <strong>der</strong> von mir untersuchten Exemplare ..voll und ganz" mit<br />

den Beschreibungen POCOCKs übereinstimmen wollten. Da es immerhin<br />

möglich schien, daß diese Unstimmigkeiten wenigstens zum Teil auf Mängel<br />

o<strong>der</strong> Ungenauigkeiten <strong>der</strong> POCOCKschen Diagnosen zurückzuführen seien,<br />

so übersandte ich etwa ein Dutzend Nummern meines Materials an den<br />

Nachfolger POCOCKs am Britischen Museum, Herrn S. HERST, mit <strong>der</strong> Bitte,<br />

sie mit den Typen POCOCKs zu vergleichen. Als Resultat dieser Vor-<br />

gleichung ergab sich, daß, abgesehen von 1 —2 unzweifelhaft neuen Spezies.<br />

auch nicht eine einzige <strong>der</strong> von mir übersandten Formen mit voller<br />

Sicherheit den von POCOCK aufgestellten Typen zugeordnet werden konnte.<br />

Auch Herr Hikst konnte nur feststellen, daß es sich bei <strong>der</strong> einen Form<br />

..vielleicht um eine Subspezies", bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en um eine ..Mittelform",<br />

bei <strong>der</strong> dritten um eine „nahe verwandte Art o<strong>der</strong> Varietät", bei <strong>der</strong><br />

vierten vielleicht um „das bisher unbekannte a*" einer von POCOCK be-<br />

schriebenen Spezies handle, so daß ich, falls ich im Sinne POCOCKs weiter<br />

arbeiten wollte, eine ganze Reihe neuer Arten und Subspezies aufstellen<br />

müßte. Ich glaube indes, daß hiermit <strong>der</strong> Wissenschaft wenig gedient<br />

ist, daß vielmehr diese Unmöglichkeit einer sicheren Bestimmung, selbst<br />

bei Zuhilfenahme <strong>der</strong> Typen, auf das klarste beweist, wie unsicher die<br />

Grundlage ist, auf <strong>der</strong> viele <strong>der</strong> POCOCKschen Artdiagnosen aufgebaut<br />

sind. Auch das mir zu Gebote stehende Material, obgleich vermutlich<br />

erheblich reicher als dasjenige POCOCKs, reicht m. E. zu einer wirklich<br />

befriedigenden Scheidung <strong>der</strong> Formengruppen in scharf voneinan<strong>der</strong> sich<br />

abhebende, die Eigenheiten aller Alters- und Geschlechtsstufen nebst <strong>der</strong><br />

individuellen Variation mit umfassende Arten nicht aus. Wir werden<br />

daher besser tun, wenn wir die Aufteilung eines Komplexes nahe ver-<br />

wandter Formen denen überlassen, die an Ort und Stelle in <strong>der</strong> Lage<br />

sind, ein lückenloses Material dieses Formenkomplexes aus allen Gebieten<br />

seiner Verbreitung zusammenzubringen.<br />

Als eigentliche Heimat <strong>der</strong> Chaeriliden haben wir wohl in Hinblick<br />

auf Zahl und Häufigkeit <strong>der</strong> Arten den Südabhang des Himalaya anzusehen.<br />

In das eigentliche Vor<strong>der</strong>indien ist die Gruppe nicht vorgedrungen, wenn-<br />

gleich Pocock eine Art von Trincomale auf Ceylon beschreibt, die vielleicht<br />

dorthin verschleppt ist; dagegen hat sich die Gattung aus den Gebirgen<br />

Assams weit nach Süden verbreitet, über Birma bis zur Südspitze Malakkas<br />

und von da auf die sämtlichen vier großen Sundainseln ; ja selbst von<br />

den Philippinen liegen mir Exemplare vor. Da gerade die südlichste,<br />

also vielleicht jüngste Form, <strong>der</strong>'' '//. variegatus von Java, sich durch die<br />

breiteste, am meisten modifizierte Hand und die größte Zahl von Schrägreihen<br />

des Fingers auszeichnet, so dürfen wir wohl annehmen, daß dem

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