Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

24 H. Klcbahn.
B e a tti e , W. R., C e 1 e r y . Farmers
Bulletin Nr. 282. U. S. Department
of Agriculture. Washington 1907. Der Aufsatz bespricht sehr
eingehend die in Amerika übliche Art der Kultur des Selleries,
wesentlich die des Bleichselleries, die von der bei uns üblichen
nicht unwesentlich abweicht, und gibt Ratschläge für die Behand-
lung- desselben. An Krankheiten werden ohne Eingehen auf die
Ursachen erwähnt: ..Dumping" (Umfallen der Keimlinge), „Blight"
(die Blattfleckenkrankheit) und ..Black rot" oder „Heart rot" (eine
nicht genauer beschriebene, beim Aufspeichern auftretende Krank-
heit). Ferner werden mehrere schädliche Insekten, nur mit eng-
lischen Namen, genannt. Gegen die Blattkrankheit empfiehlt Ver-
fasser Bordeauxbrühe und ammoniakalisehe Kupferlösung.
VI. Bekämpfungsversuche.
Die Bekämpfungsversuche begannen im Jahre 1908 gleichzeitig mit
der Untersuchung der Selleriekrankheit. Den Versuchen lag zwar die
richtige Voraussetzung zugrunde, daß die Ursache der Krankheit wesent-
lich im Boden zu suchen sei, es wurde aber anfangs wegen mangelnder
Bekanntschaft mit den Eigentümlichkeiten des Krankheitserregers zu wenig-
Wert auf die frühen Zustände der Krankheit, zu viel auf die Bekämpfung
der Krankheit auf dem Acker gelegt, und außerdem fanden sich nicht
gleich genügend wirksame Mittel. So führten die Versuche in den ersten
beiden Jahren zu wenig befriedigenden Resultaten.
Die ersten Versuche wurden in Verbindung mit Versuchen der Marsch-
kulturkommission gemacht und waren daher zugleich Düngungsversuche.
Als sich ergeben hatte, daß die Düngung auf die Krankheit keinen Einfluß
habe, wurde von Düngungsversuchen abgesehen und nur die Wirkung
pilztötender Mittel erprobt.
Erst die genauere Erkenntnis der Lebenserscheinungen der erregenden
Pilze führte zur Auffindung eines wirksamen und auch für die Praxis
verwendbaren Verfahrens der Bekämpfung der Krankheiten. Von dem
(bedanken ausgehend, daß gesunde Pflanzen auf dem Acker nicht so stark
erkranken werden, als Pflanzen, die bereits krank ausgepflanzt werden,
wurde versucht, durch Samenbeize, Desinfektion des Mistbeetes und event.
des Pikierfeldes gesunde Pflanzen zum Auspflanzen zu erziehen ;
von
einer
Desinfektion der Äcker wurde dagegen wegen der Unmöglichkeit, sie in
zugleich rentabeler und wirksanier Weise durchzuführen, für die Praxis
abgesehen. Nur um die Wirkung kennen zu lernen, wurden einige Ver-
suche in kleinerem Maßstäbe angestellt.