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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Bericht<br />

über die in den Jahren 1908—1912 zur Erforschung und<br />

Bekämpfung <strong>der</strong> Selleriekrankheiten in den Hamburger<br />

Marschlanden angestellten Untersuchungen undVersuche.<br />

Von Prof. Dr. H. IUebalm.<br />

Mit zwei Tafeln.<br />

I. Einleitung.<br />

Der Sellerie gehört nicht zu den wichtigen landwirtschaftlichen<br />

Kulturpflanzen, von <strong>der</strong>en Gedeihen die Wohlfahrt ganzer Völker abhängig<br />

sein kann. Dennoch ist seine Bedeutung für bestimmte kleinere Gebiete<br />

nicht zu unterschätzen. In den Hamburger Marschlanden, die den Hamburger<br />

Gemüsemarkt versorgen und ihre Produkte auch weiter in das Inland,<br />

selbst bis Berlin, verschicken, baut fast je<strong>der</strong> Landmann Sellerie und<br />

bestellt nicht selten die Hälfte seiner Fel<strong>der</strong> und mehr mit dieser Frucht<br />

(s. Anmerkung 1).<br />

Es ist daher begreiflich, daß Krankheiten, welche das Gedeihen des<br />

Selleries schädigen o<strong>der</strong> die gewonnene Ernte vernichten, für diese Gegenden<br />

eine schwere Kalamität werden können.<br />

Der Sellerie leidet im h amibüfgischen .Gebiete wesentlich an zwei<br />

Krankheiten. Die eine ist die durch den Pilz Septoria Apii Briosi et Cavara<br />

hervorgebrachte Blattfleckenkrankheit. Sie befällt und vernichtet die<br />

Blätter, hemmt dadurch die Entwickelung <strong>der</strong> Pflanzen und wird direkt<br />

lästig, wenn es sich um die Verwertung <strong>der</strong> oberirdischen Teile, insbeson<strong>der</strong>e<br />

bei dem sogenannten Bleich seile rie, handelt. Wichtiger ist die an<strong>der</strong>e<br />

Krankheit. Sie zeigt sich in Gestalt von braunen Faulstellen und schorfigen<br />

Massen an den Knollen und ist von <strong>der</strong> größten Bedeutung für den Knollen-<br />

sei lerie, <strong>der</strong> die Hauptmasse des im <strong>hamburgischen</strong> Gebiete gebauten<br />

Selleries ausmacht. In schweren Fällen bringt sie die Pflanzen schon auf<br />

dem Acker zum Absterben. Meist schadet sie zunächst anscheinend wenig,<br />

es wachsen trotz <strong>der</strong> Krankheit große üppige Knollen heran. Aber die<br />

Ernte ist während des Winters nicht haltbar. In den Mieten greift die<br />

Fäulnis von den Schorfstellen aus um sich und vernichtet die Knollen.<br />

So entstellen schwere Verluste (s. Anmerkung 2 und 3).<br />

Die beiden Selleriekrankheiten sind begreiflicherweise keine für die<br />

<strong>hamburgischen</strong> Marschlande spezifischen Krankheiten. Die Blattflecken-

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