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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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104 p - Junge.<br />

leicht auch B. inermis [wenn nicht adventiv]) o<strong>der</strong> verschleppt {B. tectormn<br />

und B. commutatus). Brachypodium pinnatum ist einheimisch im Land<br />

Oldenburg und vielleicht bei Lauenburg; außerdem ist es zuweilen adventiv<br />

beobachtet worden.<br />

Von den drei erstgenannten Arten hat Alopecurus pratensis die<br />

weiteste Verbreitung erlangt; die Aussaat als Futtergras erklärt das.<br />

Während dieses Gras im Eibgebiet in natürlicher Formation für das Gebiet<br />

nachgewiesen ist, ist ein an<strong>der</strong>es Gras überall in unserem Florengebiet<br />

erst aus künstlichen Formationen in die natürlichen, ihm zusagenden<br />

Genossenschaften eingedrungen, nämlich Lolium multißorum. Es ist hier<br />

heute durchweg nicht selten und tritt in einer Weise auf, welche ein<br />

späteres Verschwinden aus den betreffenden Pflanzenvereinen ausgeschlossen<br />

erscheinen läßt. Das Gras ist daher unter die spontanen Glie<strong>der</strong> unserer<br />

Gräserflora gestellt worden.<br />

Aus <strong>der</strong> zweiten Reihe, <strong>der</strong> <strong>der</strong> eingebürgerten Gräser, erscheinen<br />

Panicum lineare, P. crus galli, Trisetum pratense, Poa Chaixii und Fett neu<br />

<strong>der</strong>tonensis {F. sciuroides) zuweilen in natürlichen Formationen. Doch ist<br />

dies Auftreten ein nur ausnahmsweises und spielen z. T. die betreifenden<br />

Formationen eine so untergeordnete Rolle, daß es nicht ratsam erscheint,<br />

auf Grund des Erscheinens <strong>der</strong> genannten Arten in ihnen die Arten als<br />

spontan zu bezeichnen. Es handelt sich um Pflanzengenossenschaften,<br />

die, wie sandiges Grasland, lichte Gebüsche usw., zwar zu den natürlichen<br />

zählen, aber hier und dort durch die menschliche Kultur nicht beein-<br />

trächtigt, son<strong>der</strong>n sogar (allerdings ungewollt) begünstigt werden. Die<br />

übrigen Arten <strong>der</strong> Gruppe (AnthoxantJium aristatum, Panicum viride,<br />

P. glaueum, Alopecurus myosuroides, Agrostis spica venu, Bromus erectus,<br />

B. secalinus, B. arvensis, Hordeum marinwm, Lolium temüentum und<br />

L. remoium) sind stärker an die Kulturformationen gebunden als die<br />

erstgenannten Spezies.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> adventiven Arten ist einfacher, wenn auch<br />

die eingebürgerten Arten adventiv auftreten können, mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> Poa Chaixii, welche, außer in Parks und Grasgärten, nur im<br />

Walde (Buchenwald; vielleicht ursprünglich mit ihm in unsere Gegend<br />

gekommen?) beobachtet worden ist. Auch manche spontane Gräser<br />

zeigen sich zuweilen als Adventivpflanzen. Zu erwähnen sind in dieser<br />

Hinsicht beson<strong>der</strong>s einige salzliebende Arten : Festuca distans, Hordeum<br />

secalinum und H. maritimim. Für ihre Einglie<strong>der</strong>ung war das Auftreten<br />

im natürlichen Pflanzenverein entscheidend (so auch z. B. bei Bromus<br />

commutatus).<br />

Als die Gletscher am Schlüsse <strong>der</strong> Eiszeit von Schleswig- Holstein<br />

zurückwichen, wan<strong>der</strong>ten von Südwesten. Süden und Osten unsere heimischen<br />

Gräser ein, doch nicht gleichzeitig, son<strong>der</strong>n in Gruppen o<strong>der</strong> einzeln in

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