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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Die Gramineen Schleswig-Holsteins. 179<br />

Galamagrostis pwrpwria Trinius Gram, unifl. 219 (1824) ist im Gebiete nicht gefunden<br />

worden. Die Berichtigung- <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> C. villosa aus Angeln, die J. Lange<br />

(Haandb. Danske Fl. 4. Udg. 65 [1886]) unter C. Langsdorffii Trin. aufführt, in C.pwrpurea<br />

Trin. (Retteis. og Tilföjels. 7 [1897]) (= ('. pforagmitoides Hartm.), wird von Torges nach<br />

Ascherson und Graebner (Syn. Mitt.-Europ. Fl. IL 1. 202 [1899]) bestritten. Ist C. purpurea<br />

eine <strong>der</strong> Arten mit endständiger Granne, so kann die Pflanze von Husby in Angeln un-<br />

möglich zu ihr gehören, denn an einer Beihe von mir gesehener Exemplare war die<br />

Granne stets deutlich rückenständig. Im Herbar J. A. Schmidt (Bot. Museum Hanib.)<br />

lag indes auf gleichem Bogen mit C. villosa die schon erwähnte /. macrathera von<br />

('. lanceolata, so daß es nicht ausgeschlossen ist, daß Almquist, <strong>der</strong> die Umän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Langeschen Angabe veranlaßt hat, nicht C. villosa, son<strong>der</strong>n die erwähnte Form vor sich<br />

gehabt hat, welche durch ihre Grannenlänge und -Stellung an C. pvtrpurea erinnert.<br />

65. (sp. 17). Galamagrostis villosa Mittel Fl. France IV. 41 (1837).<br />

4- Grundachse mit bis sehr langen Ausläufern. Stengel 0,5— 1 m<br />

hoch, einfach, glatt. Blattscheiden kahl o<strong>der</strong> schwach rauh, unter <strong>der</strong><br />

Blattfläche je<strong>der</strong>seits mit einem Büschel kurzer Haare. Blattfläche 2—5 mm<br />

breit, rauh. Blatthäutchen kurz, breit. Eispe bis 15 cm lang. Hüll-<br />

spelzen 4—5 mm lang, spitz, lanzettlich, grün, oberwärts violett. Deck-<br />

spelze etwa 2,5 mm lang, begrannt. Granne rückenständig, in o<strong>der</strong> nahe<br />

unter <strong>der</strong> Spelzenmitte entspringend, die Deckspelze etwas überragend.<br />

Haare <strong>der</strong> Ährchenachse von wenig mehr als Deckspelzenlänge. Blüte<br />

Juli bis August.<br />

An Erdwällen sehr selten.<br />

Angeln: beim Wattschaukrug bei Husb}Ties: am Fußsteige zwischen<br />

Lassens und Hansens Haus (L. Hansen 1867!).<br />

Zahlreiche Angaben dieser Art liegen für unser Gebiet vor. Alle aber, mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> eben angeführten, sind sicher falsch o<strong>der</strong> doch ganz unsicher. Mehrere aus<br />

<strong>der</strong> Hamburger Flora genannte Fundorte gehen auf Sickmann und Hübener zurück.<br />

Ersterer gibt (Enumeratio 8 [1836]) die Bemerkung: „Reinbek. Vor Wittenbergen (Steetz)"<br />

unter C. Halleriana DC. (synonym). Unter demselben Namen führt Hübener die Art<br />

an (Fl. v. Hamb. 493 [1847]: „im Hammerbrook, in den Wiesen am Hammerdeich und<br />

bei <strong>der</strong> Blauen Brücke; am Eibufer zwischen Wittenbergen und Blankenese". Son<strong>der</strong><br />

berichtigte (Fl. Hamb. 40 [1851]) in C. lanceolata f. canescens. Trotzdem erscheint<br />

< '. Halleriana<br />

DC. mit dem Fundortsvermerk Hamburg o<strong>der</strong> genauerer Bezeichnung<br />

wie<strong>der</strong> in allen vier Auflagen <strong>der</strong> Hamburger Flora von Laban und in desselben Verfassers<br />

Flora von Holstein (224 [1866]). Der Fundort Hohenwestedt (Hennings in Nat. Ver. Schlesw.-<br />

Ilolst. II. 1. 145 [1876]) ist unbelegt; es dürfte sich um C. lanceolata gehandelt haben.<br />

Auch Koch erwähnt die Pflanze aus Holstein (Synopsis Deutsch, u. Schweiz. Fl. 784<br />

[1838]) und wenig später: „von Holstein durch das nördliche Deutschland" (Syn. Fl.<br />

Germ, et Helv. ed. 2. II. 905 [1844]), während bei ihm Noltes Fundort Lübeck (Nov. Fl.<br />

Hols. 11 [1826]) für Arundo pseudophragmites Haller fll. (= C. pseudophragmites<br />

Baumg. = C. littorea P. Beauv.) fehlt. Die Bemerkungen Kochs bilden wahrscheinlich<br />

die Grundlage <strong>der</strong> von Prahl erwähnten Angabe Garckes, <strong>der</strong> die Pflanze als am Meeres-<br />

strande von Holstein bis Pommern vorkommend nannte. Nur eine Wie<strong>der</strong>holung ist die<br />

Aufnahme <strong>der</strong> Art bei Bonhmann (Fl. v. Holst. 71 [1856]). Ein neuer Irrtum liegt in

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