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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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28 H. Klebahn.<br />

6. Die giftige Wirkung- von Kresolseife und Kresoloxalsäure,<br />

an<strong>der</strong>seits das rasche Ünschädlichwerden im Boden zeigen folgende<br />

Versuche. Selleriekeimpflanzen in Töpfen, mit 8%igen Lösungen übergössen,<br />

gingen nach kurzer Zeit ein. In Blumentöpfe, die am 2. Mai mit 8%igen<br />

Lösungen gegossen waren, wurden am 4. Mai Gersten- und Haferkörner<br />

gesät. Die Samen gingen nicht auf. Die Töpfe wurden bis Anfang -<br />

Juni<br />

wie<strong>der</strong>holt mit Wasser begossen und neue Körner, auch Erbsen eingelegt,<br />

-letzt gingen die Samen ohne Schaden auf und die Pflanzen wuchsen.<br />

Sechs Beete im Freien worden am 19. Mai mit Lösungen begossen und am<br />

29. Mai Selleriepflanzen ausgepflanzt sowie Gerste und Hafer eingesät. Das<br />

Ergebnis war: Fläche!: 300 ccm Kresolseife pro Quadratmeter. Von9 Sellerie-<br />

pflanzen am 14. Juni 4 getötet. Der Hafer keimt wenig, die Gerste nicht.<br />

Fläche 2. 200 ccm Kresolseife. Von 8 Selleriepflanzen 3 getötet. Der<br />

Hafer keimt ziemlich gut, die Gerste nicht. Fläche 3: 100 ccm Kresol-<br />

seife. Alle Selleriepflanzen am Leben. Gerste und Hafer keimen. Fläche 4<br />

200 g. Fläche 5: 100 g und Fläche 6: 50 g Kresoloxalsäure pro Quadratmeter.<br />

Alle Selleriepflanzen bleiben am Leben, (reiste und Hafer keimen. — Zum<br />

Desinfektionswert vgl. H. Schnei<strong>der</strong>, Archiv f. Hygiene, LXVil, und<br />

Zeitschr. f. Hygiene und Infektionskr. 1906.<br />

7. Über Diphenyloxalester vgl. H. Schnei<strong>der</strong> in Hygien.<br />

Zentralbl. 1908 und Croner und Schindler in Monatsschrift „Des-<br />

infektion" 1908 nebst Entgegnung von Schnei<strong>der</strong> und Erwi<strong>der</strong>ung.<br />

8. Der Name „Formalin" für die 40 %ige Formaldehydlösung<br />

ist <strong>der</strong> Firma Schering patentamtlich geschützt. An<strong>der</strong>e Firmen liefern<br />

dasselbe Präparat unter an<strong>der</strong>en Namen zu billigeren Preisen, z. B. die<br />

Holzverkohlungs Industrie Aktiengesellschaft, Konstanz, Baden, als Form-<br />

aldehyd, und die chemische Fabrik Hoherlehme, vormals Hugo Blank,<br />

Berlin, als Formal-Blank. Neuerdings Avurcle mir von <strong>der</strong> Gesellschaft in<br />

Konstanz die Ware ..35% methylfrei" empfohlen, die nur ca. 55 M pro<br />

100 Kilo kostet. Sie wird ohne Zusatz von Methylalkohol hergestellt und<br />

kann daher nur einen etwas geringeren Formaldehydgehalt haben. Sie<br />

wird aber ohne Zweifel dasselbe leisten, sicher, wenn man entsprechend<br />

mehr davon nimmt. Versuche werden jetzt angestellt.<br />

B. Samenbeize.<br />

Nachdem das Vorkommen von Fruchtkörpern <strong>der</strong> Pilze an den<br />

Selleriesamen, die Möglichkeit <strong>der</strong> Infektion mittels <strong>der</strong>selben und das<br />

Vorkommen erkrankter Pflanzen in den Mistbeeten trotz vorgenommener<br />

Desinfektion <strong>der</strong> letzteren mittels Sulfem festgestellt worden war. wandte<br />

ich meine Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Desinfektion des Saatgutes zn. Das Muster

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