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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

Möglich wäre theoretisch auch eine Gleichsetzung <strong>des</strong> inschriftlich genannten P. Celer mit<br />

dem in der römischen Geschichtsschreibung erwähnten stoischen Philosophen<br />

P. (Egnatius) Celer. 399 Dieser trat unter Nero im Prozess gegen Soranus als Zeuge auf<br />

und soll für Geld falsch gegen diesen ausgesagt haben. 400 In der bereits erwähnten<br />

Senatssitzung zu Beginn der Herrschaft Vespasians Ende <strong>des</strong> Jahres 69 n. Chr. wurde in<br />

der aufgeheizten Stimmung gegen ehemalige Denunzianten auch dieser P. Egnatius<br />

Celer wegen der Falschaussage gegen Soranus angeklagt. Publius (Egnatius) Celer<br />

wurde in einer weiteren Senatssitzung wahrscheinlich zum Tode verurteilt. 401 Aufgrund<br />

der fehlenden Nennung <strong>des</strong> Familiennamens Egnatius in der in Ephesus gefundenen<br />

Inschrift ist aber unwahrscheinlich, dass es sich dabei um den stoischen Philosophen<br />

P. Egnatius Celer handelte. Auch wird dieser von Tacitus als früherer Klient<br />

(Schutzbefohlener) <strong>des</strong> Soranus beschrieben (cliens hic Sorani), 402 was seine Stellung als<br />

kaiserlicher Prokurator unwahrscheinlich macht.<br />

Die Inschriftenfragmente aus Ephesus beziehen sich jedenfalls mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit auf die Quästur <strong>des</strong> späteren Prätors <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> im Zeitraum<br />

um 50 n. Chr. Aufgrund der Inschriftenfragmente aus Ephesos kann diesem somit<br />

jedenfalls der angeführte Vorname Gaius zugeschrieben werden.<br />

399 Allgemein siehe John K. Evans, The Trial of P. Egnatius Celer, The Classical Quarterly, New<br />

Series, 29 (1979), 198-202; Michael Heider, Philosophen vor Gericht, Zum Prozess <strong>des</strong><br />

P. Egnatius Celer, Römische Historische Mitteilungen, 48 (2006), 135-155; zur Namensform siehe<br />

Benet Salway, What‟s in a name? A survey of Roman onomastic practice from c. 700 B.C. to A.D.<br />

700, The Journal of Roman Studies, 84 (1994), 127.<br />

400 Tacitus, Annalen XVI, 32; Cassius Dio, Römische Geschichte, Epitome von Buch 62, 26,<br />

herausgegeben von Herbert Baldwin Foster, ins Englische übersetzt von Earnest Cary, Dio‟s<br />

Roman History, Band VIII, London 1968, 132-133; zweifelnd Michael Heider, Philosophen vor<br />

Gericht, Zum Prozess <strong>des</strong> P. Egnatius Celer, Römische Historische Mitteilungen, 48 (2006), 155.<br />

401 Tacitus, Historien, IV, 40, herausgegeben und übersetzt von Joseph Borst u.a., München1969,<br />

432-435; vgl. Michael Heider, Philosophen vor Gericht, Zum Prozess <strong>des</strong> P. Egnatius Celer,<br />

Römische Historische Mitteilungen, 48 (2006), 154 f; John K. Evans, The Trial of P. Egnatius Celer,<br />

The Classical Quarterly, New Series, 29 (1979), 199; Arnim, Hans von, P. Egnatius Celer, in:<br />

Georg Wissowa u.a. (Hrsg.), Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft,<br />

Band V, Stuttgart u.a. 1905, 1996 („zum Tode verurteilt“).<br />

402 Tacitus, Annalen XVI, 32.<br />

Rainer Lukits 113

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