Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

Universität Salzburg Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus
aber durchgehend gebraucht worden sein, 1049 sodass dieser Datierungsansatz auch nur
mit Vorbehalt geäußert werden kann.
10.6.2 Abkürzung cos
Nach Wenger war die bei der Konsuldatierung verwendete Abkürzung cos für consulibus
nur bis Kaiser Diokletian (284-305 n. Chr.) in Gebrauch, während man danach cons oder
conss abkürzte. 1050 Dies bestätigt, dass die Inschrift jedenfalls vor 300 n. Chr. verfasst
wurde.
10.6.3 Schriftform
Die Schriftform einer Inschrift kann nach heute vorherrschender Ansicht nur für eine grobe
zeitliche Einordnung herangezogen werden. 1051 Da die vorliegende Inschrift ohnehin
aufgrund anderer Kriterien in die 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. datiert werden kann, ist eine
nähere zeitliche Einordnung aufgrund ihrer Schriftform kaum möglich.
1049 Siehe Angelo Russi, Teanum Apulum, Rom 1976, 255 („-i per -ii è in uso quasi costante”).
1050 Leopold Wenger, Die Quellen des römischen Rechts, Wien 1953, 112.
1051 Siehe etwa etwa Manfred G. Schmidt, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt
2004, 18 f; Werner Eck, Lateinische Epigraphik, in: Fritz Graf (Hrsg.), Einleitung in die lateinische
Philologie, Stuttgart/Leipzig 1997, 102.
Rainer Lukits 275