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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

dass im Bereich der heutigen Küstenebene zwischen Biferno und Saccione die Existenz<br />

mehrerer Seen in römischer Zeit sehr wahrscheinlich ist, wenn man die Erwähnung eines<br />

Serranischen Sees im <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> bedenkt.<br />

Die Annahme, dass der fragliche Grenzverlauf am Felsabhang eines darunter gelegenen<br />

Sees endete, entspricht somit vortrefflich den geographischen Gegebenheiten der Küste<br />

Campomarinos. Schließlich wäre der fragliche Felsabhang auch bestens als gleichsam<br />

natürliches Ende <strong>des</strong> gemeinsamen Grenzverlaufs der beiden Landgüter geeignet.<br />

Angesichts der Bedeutung von supercilium in den Feldmesserschriften als steilerer<br />

Abhang sind auch die Deutungen Mommsens und Stellutis unwahrscheinlich, die Grenze<br />

sei nur bis zum „Rande eines Teiches“ 999 oder bis zum Ufer <strong>des</strong> äußersten Serranischen<br />

Sees („alla sponda dell‟estremo lago Serrano“) gezogen worden.<br />

9.3.12.3 In partem sinisteriorem<br />

Zusätzlich wird angegeben, dass die Grenze bis zur Anhöhe <strong>des</strong> äußersten Serranischen<br />

Sees in partem sinisteriorem gezogen worden sei. Garrucci versteht darunter die linke<br />

Seite <strong>des</strong> Serranischen Sees („l‟ultimo lago Serrano sulla sinistra“). 1000 Auch nach<br />

Roebuck und Stelluti bedeutet dies die linkere Seite, ob in Bezug auf den See oder auf die<br />

Anhöhe wird aber nicht genau festgelegt. 1001 Was in diesem Zusammenhang linke Seite<br />

bedeutet und worauf sie sich bezieht, ist also noch nicht genau geklärt.<br />

Das verwendete Substantiv pars bedeutet vor allem Teil, Seite oder Richtung. 1002 Im<br />

vorliegenden Fall steht partem im Akkusativ und bezeichnet daher mit der Präposition „in“<br />

einen Ort, zu dem hin sich etwas annähert. 1003 Dieses Ziel der Annäherung kann<br />

archeologia, Campobasso 2008, 32; Michele Carroccia, Contributo topographico all'identificazione<br />

di Buca nel territorio Frentano, Athenaeum 80 (1992), 202.<br />

999 Mommsen, Theodor, Die Stadtrechte der latinischen Gemeinden Salpensa und Malaca in der<br />

Provinz Baetica, Abhandlungen der königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften<br />

3 (1855), 487; Napoleone Stelluti, Epigrafi di Larino e della bassa frentania, Band I, Il repertorio,<br />

Campobasso 1997, 240.<br />

1000 Raffaele Garrucci, Iscrizione di Campomarino, Bullettino Archeologico Napolitano nuova serie,<br />

1 (1853), 181.<br />

1001 Roebuck <strong>Der</strong>ek/de Loynes de Fumichon, Bruno, Roman Arbitration, Oxford 2004, 182 („to the<br />

far bank of the pond of Serranus into the more lefthand side”); Napoleone Stelluti, Epigrafi di Larino<br />

e della bassa frentania, Band I, Il repertorio, Campobasso 1997, 240 (“alla sponda dell‟estremo<br />

lago Serrano nella parte più a sinistra”).<br />

1002 Josef M. Stowasser et al. (Hrsg.), Stowasser, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch, Wien u.a.<br />

1998, 363.<br />

1003 Siehe etwa Josef M. Stowasser et al. (Hrsg.), Stowasser, Lateinisch-deutsches<br />

Schulwörterbuch, Wien u.a. 1998, 251.<br />

Rainer Lukits 263

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