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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

Seenkette zwischen Biferno und Saccione gemeint. Anhand der älteren Karten ist eine<br />

genaue Lokalisierung der vier Seen aber nicht möglich. Nur der vorletzte See in Richtung<br />

Saccione namens Laureto kann sicherlich mit dem gleichnamigen, mittleren Flusslauf der<br />

Karte Zannonis und dem heutigen Flusslauf Vallone della Guardia zur Vallona Lauretta in<br />

Zusammenhang gebracht werden. <strong>Der</strong> letzte Serranische See wird daher eher weiter<br />

nordwestlich oder weiter südöstlich dieses Flusslaufes anzusiedeln sein. Südöstlich <strong>des</strong><br />

Vallone della Guardia läuft der erwähnte Felsabhang aber sogleich aus, sodass eher eine<br />

nordwestliche Lage im heutigen Teil der Ebene namens Sorantonio zu bevorzugen ist.<br />

Dabei ist auch die Ähnlichkeit der Namen Serranus und Sorantonio auffällig. Lässt man<br />

von Sorantonio die Endung -tonio weg, stimmt der Wortanfang Soran- fast mit dem<br />

Wortstamm Serran- aus Serranus überein. Ein anerkanntes Gesetz der Lautwandlung ist<br />

in diesem Fall aber scheinbar nicht anwendbar. Dennoch gibt es immer wieder<br />

Wortänderungen, die nicht anerkannten Lautgesetzen entsprechen. 996 Auch lässt der<br />

Umstand, dass die Ebene gerade dort Sorantonio heißt, wo sich ohnehin schon die<br />

frühere Existenz eines Serranischen Sees vermuten lässt, einen Zusammenhang doch<br />

denkbar erscheinen.<br />

Eine Untersuchung der geomorphologischen Entwicklung der Küstenebene <strong>des</strong> Flusses<br />

Biferno lässt es aber zumin<strong>des</strong>t möglich erscheinen, dass die in den Karten <strong>des</strong> 17. bis<br />

19. Jh. ersichtliche Seenkette erst in der Neuzeit entstanden ist. Demnach führte die<br />

fortschreitende Behauptung der Kleinen Eiszeit ab ca. 1500 dazu, dass der Biferno immer<br />

mehr Schutt in der Bifernomündung ablagerte und diese dadurch immer weiter nach<br />

vorne schob. In dieser neu entstandenen Küstenebene bildeten sich nun möglicherweise<br />

sumpfartige Seen. 997 Ob sich dies aber nur auf das nähere Bifernodelta oder auch auf die<br />

weiter südöstlich gelegene Küstenebene vor der Ebene von Arcora bezieht, ist unklar.<br />

Auch wenn man eine Entstehung der im 17.-19. Jh. bestehenden Seenkette erst im<br />

16. Jh. annimmt, ist aber ein paralleler Vorgang der Bildung und <strong>des</strong> Verschwindens einer<br />

Seekette in diesem Bereich in römischer Zeit denkbar, zumal die Küste Campomarinos<br />

starken Schwankungen unterliegt. 998 Die Seenkette <strong>des</strong> 17.-19. Jh. zeigt also jedenfalls,<br />

996 An dieser Stelle sei Hr. Prof. Dr. Oswald Panagl vom Fachbereich Linguistik der Universität<br />

Salzburg herzlich für die anregende Diskussion dieser Frage gedankt.<br />

997 Carmen M. Rosskopf, L‟evoluzione geomorfologica della piana costiera del fiume Biferno, in:<br />

Gianfranco De Benedittis, Il Porto tardo romano della foce del Biferno alla luce dei recenti scavi<br />

archeologici, in: Gianfranco De Benedittis (Hrsg.), Il porto romano sul Biferno tra storia e<br />

archeologia, Campobasso 2008, 34.<br />

998 Siehe Carmen M. Rosskopf, L‟evoluzione geomorfologica della piana costiera del fiume Biferno,<br />

in: Gianfranco De Benedittis, Il Porto tardo romano della foce del Biferno alla luce dei recenti scavi<br />

archeologici, in: Gianfranco De Benedittis (Hrsg.), Il porto romano sul Biferno tra storia e<br />

Rainer Lukits 262

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