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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

Abb. 16 Bildausschnitt Z. 32 156<br />

Ob das folgende Wort als finem oder palum zu lesen ist, kann anhand <strong>des</strong> heutigen<br />

Zustan<strong>des</strong> der Inschrift nur schwer beurteilt werden. <strong>Der</strong> erste Buchstabe scheint jedoch<br />

auch nach der frühen Abzeichnung Marchesanis eher ein „F“ als ein „P“ zu sein (siehe<br />

Abb. 4). Überdies wurde das Vokabel finis (Grenze) zum Teil auch als Wort <strong>des</strong><br />

weiblichen Geschlechts gebraucht 157 und kann somit korrekt mit (d)erectam<br />

übereingestimmt werden. Des Weiteren ist dirigere einige Male im Zusammanhang mit<br />

dem Begriff finis belegt, soweit ersichtlich jedoch nicht im Zusammenhang mit<br />

Grenzpflöcken. 158 Auch beruht die Lesung finem im Gegensatz zur Lesung palum auf<br />

einer unmittelbaren Besichtigung der Inschrift durch Mommsens Mitarbeiter Dressel, 159<br />

sodass dieser Lesung jedenfalls der Vorzug zu geben ist.<br />

5.2 Schriftform<br />

Bei der Schrift <strong>des</strong> ersten Schreibers (Z. 1-25) handelt es sich um eine Form der<br />

kaiserzeitlichen Monumentalschrift in Großbuchstaben (Scriptura capitalis quadrata).<br />

Auffälligkeiten sind etwa das gelegentlich erhöhte „T“ sowie die Schreibung der<br />

Buchstaben „M“, deren äußere Hasten oft annähernd senkrecht stehen, während die<br />

mittleren Hasten über der Zeilenhöhe abschließen.<br />

156 Fotografie Rainer Lukits (2012) mit freundlicher Genehmigung <strong>des</strong> Museums von Vasto.<br />

157 Siehe etwa Josef M. Stowasser et al. (Hrsg.), Stowasser, Lateinisch-deutsches<br />

Schulwörterbuch, Wien u.a. 1998, 210, Stichwort „finis“; Peter G. W. Glare (Hrsg.), Oxford Latin<br />

Dictionary, Oxford 1994, 703 mit Nachweisen.<br />

158 Siehe etwa D. 10,1,2,1 (fines dirigere); AE 1904, 161 (fines oportere derigi); Die Schriften der<br />

römischen Feldmesser, nach Brian Campbell, The writings of the Roman land surveyors, London<br />

2000, 222.21 (dirigant fines), 230.7 (fines direximus).<br />

159 Vgl. Theodor Mommsen, in: Theodor Mommsen (Hrsg.), Corpus Inscriptionum Latinarum,<br />

Band IX, Berlin 1883, 264.<br />

Rainer Lukits 49

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