Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...
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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />
dies die nicht unbeträchtlichen Kosten ihrer Errichtung gerechtfertigt haben kann.<br />
4.5 Gemeindezugehörigkeit<br />
Im Römischen Reich bildeten Städte (Kolonien oder Munizipien) und ihr Umland ein<br />
einheitliches Gemeindegebiet mit teilweise selbstständiger Gesetzgebung und<br />
Verwaltung. 53 In der Kaiserzeit war Italien bereits flächendeckend in städtische Territorien<br />
unterteilt. 54 In dieser Hinsicht wäre es von großem Interesse, die territoriale Zugehörigkeit<br />
der beteiligten Ländereien in Erfahrung zu bringen, wobei eine Reihe von Orten als<br />
Verwaltungszentrum in Betracht kommt.<br />
4.5.1 Campomarino<br />
Die gegenständliche Inschrift wurde zwar auf dem Gemeindegebiet <strong>des</strong> heutigen Ortes<br />
Campomarino gefunden, eine antike Stadt Campomarino ist jedoch nicht belegt.<br />
Vermutlich entstand der Ort Campomarino erst nach dem 5. Jh. n. Chr. 55 Urkundlich<br />
belegt ist der Name Campomarino erst seit dem 10. Jh. n. Chr. 56 <strong>Der</strong> Ort liegt am<br />
nördlichsten Rand <strong>des</strong> oben erwähnten Plateaus östlich (d.h. in Fließrichtung rechts) <strong>des</strong><br />
Flusses Biferno. <strong>Der</strong> Ortskern ist durch die flache Küstenebene ca. 1 ½ km vom<br />
Adriatischen Meer entfernt. Im Gebiet <strong>des</strong> heutigen Campomarino wurden bereits<br />
mehrere antike Inschriften entdeckt. 57 Auch wenn die anderen Inschriften Campomarinos<br />
der gegenständlichen Inschrift an Bedeutung nicht nahe kommen, ist daher die<br />
Bezeichnung als Inschrift von Campomarino 58 nicht ganz treffend, weshalb für die<br />
53 Lawrence Keppie, Understanding Roman Inscriptions, Baltimore 1991, 52.<br />
54 Siehe etwa Hans Rudolph, Stadt und Staat im römischen Italien, Untersuchungen über die<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Munizipalwesens in der republikanischen Zeit, Göttingen 1965, Nachdruck der<br />
Erstauflage Leipzig 1935, 158; Werner Eck, Die staatliche Organisation Italiens in der hohen<br />
Kaiserzeit, München 1979, 6.<br />
55 Pasquale Di Giulio, Campomarino, Campomarino 2008, 47.<br />
56 Domenico De Guidobaldi, Iscrizioni di Campomarino, Archivio storico per le province<br />
Napoletane, 7 (1882), 436; Pasquale Di Giulio, Campomarino, Campomarino 2008, 47.<br />
57 Gianfranco De Benedittis/Pasquale Di Giulio/Angela Di Niro, Il santuario ellenistico di<br />
Campomarino, in: Domenico Caiazza (Hrsg.), Samnitice Loqui, Teil 2, Piedimonte Matese 2006,<br />
115 ff.<br />
58 Siehe etwa Raffaele Garrucci, Iscrizione di Campomarino, Bullettino Archeologico Napolitano<br />
nuova serie, 1 (1853), 180 (“Iscrizione di Campomarino”); Raffaele Garrucci, Revisione della lapida<br />
di Campo Marino, Bullettino Archeologico Napolitano nuova serie 2 (1854), 79 (“lapida di Campo<br />
Marino”); Rainer Lukits, The Inscription of Campomarino – private arbitration in Roman times, in:<br />
Rainer Lukits 26