Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...
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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />
angehört. 408 Auch in der näheren Umgebung von Laroma wurden zwei Inschriften<br />
gefunden, welche den arnensischen Stimmbezirk der genannten Personen angeben. 409<br />
Diese Übereinstimmung <strong>des</strong> Stimmbezirks lässt eine Gleichsetzung bzw. engere<br />
Familienzugehörigkeit <strong>des</strong> Prätors <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> mit dem inschriftlichen C. <strong>Helvidius</strong><br />
<strong>Priscus</strong> sehr wahrscheinlich erscheinen. 410<br />
Mit dieser Inschrift wurde auch eine weitere Grabinschrift gefunden, die einem<br />
P. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> und seiner Ehegattin Plautia Quinctilia errichtet wurde: 411<br />
Plautiae Quinctiliae A(uli) f(iliae) P(ubli) Helvidi<br />
Prisci, et P(ubli) Helvidi Prisci.<br />
[Grabmal der] Plautia Quinctilia, Tochter <strong>des</strong> Aulus,<br />
Gattin <strong>des</strong> Publius <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong>, und <strong>des</strong> Publius<br />
<strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />
Die Grabinschrift wurde offensichtlich zuerst der Plautia Quinctilia errichtet und erst in<br />
Folge der Name <strong>des</strong> P. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> (et P. Helvidi Prisci) hinzugefügt. 412 Bei der<br />
vorherigen Nennung <strong>des</strong> Namens P. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> handelt es sich<br />
höchstwahrscheinlich um die übliche Angabe <strong>des</strong> Ehegatten im Genitiv, sodass nicht von<br />
zwei verschiedenen Bestatteten dieses Namens ausgegangen werden kann. 413 <strong>Der</strong><br />
erwähnte P. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> verstarb also erst nach seiner Frau. In welcher Beziehung<br />
dieser P. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> zum fraglichen C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong> stand, ist aber unklar. Um<br />
seinen Vater, der ja den Rang eines Primipilars bekleidete, wird es sich aufgrund <strong>des</strong><br />
Fehlens jeglicher Ehrentitel nicht handeln. Bedauerlicherweise fehlt im Gegensatz zur<br />
ersteren Inschrift auch die Angabe <strong>des</strong> Vornamens <strong>des</strong> Vaters, die sogenannte Filiation.<br />
Es wird sich jedenfalls auch nicht um den Sohn <strong>des</strong> berühmten Prätors <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />
handeln, da dieser bis zu seinem Tod mit einer gewissen Anteia verheiratet war. 414 Es<br />
muss sich also um einen anderen Verwandten, etwa um einen Bruder <strong>des</strong> älteren<br />
408 CIL IX 2999.<br />
409 CIL IX 2992; Giulio de Petra, Palombaro, Scoperta di due iscrizione latine, Notizie degli scavi di<br />
antichità, Accademia dei Lincei (1895), 95; Adriano La Regina, Cluviae e il territorio carecino,<br />
Rendiconti delle sedute dell‟Accademia Nazionale dei Lincei, Classe di Scienze morali, storiche e<br />
filologiche, 22 (1967) 5-6, 95.<br />
410 Vgl. Anna Maria Andermahr, Totus in praediis, Bonn 1998, 288.<br />
411 CIL XIV 2845; ILS 994.<br />
412 CIL XIV 2845, CIL XIV 287.<br />
413 So offensichtlich Anna Maria Andermahr, Totus in praediis, Bonn 1998, 288 FN 8.<br />
414 C. Plinius Caecilius Secundus, Epistulae, 9. Buch 13,4 (Anteia nupta haec Helvidio fuerat).<br />
Rainer Lukits 115