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Der Schiedsspruch des C. Helvidius Priscus - Heinrich Graf ...

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Universität Salzburg <strong>Der</strong> <strong>Schiedsspruch</strong> <strong>des</strong> C. <strong>Helvidius</strong> <strong>Priscus</strong><br />

Bei diesem Q. Tillius Sassius dürfte es sich also um eine hochrangige und einflussreiche<br />

Person gehandelt haben. 478 Insbesondere zur Zeit seines Eintritts in die Arvalbruderschaft<br />

war diese ein äußerst elitäres Kollegium, in das nur Senatoren hohen Ranges Aufnahme<br />

fanden. Auch die herrschenden Kaiser waren regelmäßig Mitglied der Bruderschaft.<br />

Insbesondere die Mitglieder, die zu Magistern oder Flamen gewählt wurden, waren bis<br />

Nero überwiegend Senatoren, die bereits das höchste römische Amt eines Konsuls<br />

erreicht hatten. 479 Im Vergleich zu seinen oftmals hochberühmten Kollegen wissen wir<br />

über Q. Tillius Sassius jedoch sonst nichts, sodass seine Mitgliedschaft nicht ganz<br />

erklärlich scheint. Ronald Syme bezeichnet sie etwa als „obscure and totally unexplained“,<br />

„portentous, unexplained“ und schließt aus den sonst fehlenden Belegen über ihn eine<br />

verhältnismäßige Mittelmäßigkeit: „With all allowance for vast gaps in the evidence about<br />

senators, [Tillius Sassius] can hardly evade the stigma of mediocrity“. Seine lange<br />

Priesterschaft steht für ihn „in sharp contrast of rank and family“. 480 Auch John Scheid<br />

zeigt sich über die Mitgliedschaft <strong>des</strong> kaum bekannten Q. Tillius Sassius erstaunt und hält<br />

ihn für „moins influent sur le plan politique“. 481 Auch wenn er aber im Vergleich zu seinen<br />

äußerst prominenten Kollegen unauffällig war, so muss er doch das Vertrauen der<br />

regierenden Kaiser und entsprechenden Rang und Ansehen genossen haben. 482<br />

Nachdem in der Zeit der Aufnahme <strong>des</strong> Q. Tillius Sassius Mitglieder üblicherweise erst<br />

dann zum magister oder flamen gewählt wurden, wenn sie bereits die Prätur bekleidet<br />

hatten, ist anzunehmen, dass auch Q. Tillius Sassius vor seiner Funktion als magister im<br />

Jahr 63 n. Chr. zumin<strong>des</strong>t bereits Prätor gewesen war. 483<br />

reigns of Vespasian and Titus, Ithaca 1902, 25; Wilhelm Henzen, Acta Fratrum Arvalium quae<br />

supersunt, Berlin 1874, 199; John Scheid, Le collège <strong>des</strong> frères arvales. Étude prosographique du<br />

recrutement (69-304), Rom 1990, 30, 33 f; Jörg Rüpke, Fasti sacerdotum, Teil 2, Wiesbaden 2005,<br />

1323.<br />

478 Vgl. Xavier Lafon, Villa maritima, Paris/Rom 2001, 239 („de très haut rang“).<br />

479 John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et origine sociale sous les empereurs julioclaudiens,<br />

Paris 1975, 389; Werner Eck, Senatoren von Vespasian bis Hadrian, München 1970,<br />

29; Georg Wissowa, Arvales fratres, in: Georg Wissowa u.a. (Hrsg.), Paulys Realencyclopädie der<br />

classischen Altertumswissenschaft, Band II, 1, Stuttgart u.a. 1896, 1464, 1469.<br />

480 Ronald Syme, Some Arval Brethren, Oxford 1980, 3, 16, 19, 75.<br />

481 John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et origine sociale sous les empereurs julio-<br />

claudiens, Paris 1975, 371.<br />

482 Vgl. John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et origine sociale sous les empereurs julio-<br />

claudiens, Paris 1975, 266.<br />

483 Werner Eck, Senatoren von Vespasian bis Hadrian, München 1970, 29 f; Jörg Rüpke, Fasti<br />

sacerdotum, Teil 2, Wiesbaden 2005, 1323; John Scheid, Les Frères Arvales, Recrutement et<br />

origine sociale sous les empereurs julio-claudiens, Paris 1975, 388; Anika Strobach, Q. Tillius<br />

Rainer Lukits 130

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